Kirchengemeinderatswahl

„Vielleicht brauchen wir ein Kompromissmodell“

„Vielleicht brauchen wir ein Kompromissmodell“

„Vielleicht brauchen wir ein Kompromissmodell“

Nordschleswig
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Die Ergebnisse der Kirchengemeinderatswahlen vom 15. September sind in den nordschleswigschen Gemeinden alle endgültig. Foto: Nils Baum

Bis zum 13. Oktober hatte noch die Möglichkeit bestanden, das Ergebnis der Kirchengemeinderatswahl vom 15. September anzufechten. Dies ist jedoch in keiner der nordschleswigschen Gemeinden geschehen. Eine Evaluierung des neuen Wahlsystems steht noch aus.

In allen vier Stadtgemeinden Nordschleswigs, Sonderburg (Sønderborg), Apenrade (Aabenraa), Hadersleben (Haderslev) und Tondern (Tønder) sowie in Uberg (Ubjerg), in denen die deutschen Gemeinden ein Teil der dänischen Volkskirche sind, ist das Ergebnis der Kirchengemeinderatswahlen vom 15. September endgültig.

Dies bestätigen die Vorsitzenden der Kirchengemeinderäte, Sarah Arnkjær (Apenrade), Leif Andresen und Ejler Skjerning (Sonderburg), Torben Frederiksen (Tondern) und Jacob Lorenzen (Ubjerg) sowie Assistentin („kordegn“) Agnete Sommer Poulsen (Hadersleben) gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Vertreter der Minderheit in allen Gemeinden Nordschleswigs

Damit ist nun auch sicher, dass in allen Gemeinden Vertreter der deutschen Minderheit repräsentiert sind. Dies war im Vorfeld der Kirchengemeinderatswahlen nicht sicher, denn diese wurden erstmalig in einem neuen Wahlmodus durchgeführt. Dabei traten die Kandidaten und Kandidatinnen erstmals als Einzelpersonen an. Die bisherigen Listen, auf denen die Kandidaten ehemals aufgestellt waren, gibt es seitdem nicht mehr. Damit entfiel auch die Möglichkeit, bereits im Vorfeld Absprachen zu treffen, anhand derer die Mandate vorab aufgeteilt wurden.

Dies hatte in den vier nordschleswigschen Stadtgemeinden sowie in Uberg (Ubjerg), in denen die deutschen Gemeinden ein Teil der dänischen Volkskirche sind, dazu geführt, dass man im Vorfeld der Wahlen um den Einfluss der Vertreter der deutschen Minderheit fürchtete, sollten deren Kandidaten nicht gewählt werden.

Hatten die Gemeinden in Nordschleswig doch bisher stets darauf geachtet, dass Mitglieder der Minderheit einen Platz im Gemeinderat haben; doch nun war das Risiko, dass die Minderheit gar nicht vertreten sein würde, zumindest nicht auszuschließen. Außerdem werden jetzt keine persönlichen Stellvertreter mehr benannt, was zusätzliche Befürchtungen weckte, dass die Position der deutschen Minderheit geschwächt werden könnte, da in einem solchen Fall automatisch der nächste Kandidat mit den meisten erzielten Stimmen nachrückt.

Vertreter der deutschen Minderheit dennoch gewählt

Es kam anders, zur Freude der Minderheit wurden ihre Vertreter in allen nordschleswigschen Kirchengemeinden gewählt.  

Dass es so gut geklappt hat, ist nach Einschätzung von Anke Haagensen, die in Tondern zur Wahl stand, der Tatsache geschuldet, dass die deutsche Minderheit stark mobilisiert werden konnte: „Wir haben bereits seit dem Frühjahr viel Werbung gemacht. Beim Sozialdienst, bei Schulveranstaltungen oder bei Veranstaltungen des Bundes Deutscher Nordschleswiger.“ Deshalb seien zahlreiche Personen aus der Minderheit zu den Wahlen gegangen.

„Als deutsche Minderheit wollen wir natürlich gerne Bestand haben. Ansonsten könnten unsere Kollegen vergessen, dass es deutsche Gemeinden in Nordschleswig gibt. Deshalb ist es wichtig, dass man auch Platz für Minderheiten gewährt“, so Haagensen.

Vorteile des neuen Wahlsystems

Piet Schwarzenberger, Kandidat im Kirchengemeinderat der Haderslebener Domgemeinde, war im Vorfeld der Wahlen sehr skeptisch, was den neuen Wahlmodus angeht. „Aber am Wahlabend bin ich dann versöhnter geworden. Der Wahlabend ist sehr gut gelaufen“, sagt er gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Eine der Stärken sei seiner Ansicht nach, dass etwa ein Drittel der Gewählten neu in den Kirchengemeinderat gekommen ist. Dies sei eine gute Erneuerungsquote, ist sich Schwarzenberger sicher. „Und von der Wahlentscheidung bis zur Konsequenz sind es nur zwei Stunden. Man meldet sich zur Wahl, und schon zwei Stunden später weiß man, ob man drin ist oder nicht.“

Man könne sich deshalb einfach am Wahltag aufstellen, und man brauche auch keine Unterstützer. Dies bewertet er positiv. Das frühere Wahlverfahren sei sehr aufwendig gewesen, die Alternative dazu immer eine Friedenswahl, bei der die demokratischen Aspekte des Wählens dann allerdings hinten weggefallen seien, schließlich sei dann ja niemand mehr gewählt worden, so Schwarzenberger.

Dennoch gebe es Nachbesserungsbedarf.

Nachteile des neuen Wahlsystems

„Man bekommt nicht wirklich einen Eindruck von den Kandidaten. Einige kannte ich zwar schon, aber bei denen, die ganz neu reinwollen, ist es schwer einzuschätzen, ob ich für diese Personen stimmen will“, gibt Schwarzenberger seine Eindrücke vom Wahlabend wieder. Nicht leichter würde es dadurch, dass einige Themen im Vorfeld von allen Kandidaten angesprochen wurden und alle eine ähnliche Haltung hatten, wie zum Beispiel bei der Unterstützung des Hauptgottesdienstes (dän. højmesse) oder beim Thema Form des Gottesdienstes im Dom.

Sorgen bereitet Piet Schwarzenberger auch die Frage, was eigentlich passiert, wenn Vertreter der deutschen Minderheit unvorhergesehen aus dem Kirchengemeinderat ausscheiden würden. „Dann rückt keiner automatisch nach, der die Interessen der Minderheit vertritt, sondern der mit den meisten Stimmen.“

In Apenrade gäbe es im Umkehrschluss die Situation, dass seit den Wahlen bereits ein Nachrücker in den Kirchengemeinderat gekommen sei, und dies sei bereits der vierte Vertreter der Minderheit. „Da kann man dann auch die Frage stellen, ob wir überrepräsentiert sind“, gibt Schwarzenberger zu bedenken.

Wie demokratisch ist das neue Modell?

Zweck des neuen Wahlsystems ist es, die Wahl zeitgemäßer und demokratischer zu gestalten. Dies war zumindest die Hoffnung der Folketingspolitiker, die bereits im Jahre 2011 einen Entwurf für einen Änderungsvorschlag der Wahlordnung ins dänische Parlament eingebracht hatten. Die Gesetzesänderung wurde schließlich 2018 vom dänischen Parlament verabschiedet und trat im Januar 2020 und damit rechtzeitig vor den diesjährigen Kirchengemeinderatswahlen in Kraft.

Doch die Vorsitzende des Kirchengemeinderates in Apenrade, Sarah Arnkjær, hinterfragt, ob dieses Anliegen mit dem neuen Wahlmodus tatsächlich in die Realität umgesetzt werden konnte.

„Wenn man seine Stimme abgeben möchte, dann musste man vier Stunden seiner Zeit an einem Dienstagabend dafür aufwenden. In diesem Zeitraum stellten sich die Kandidaten vor, dann wurde gewählt, und anschließend musste das Wahlergebnis abgewartet werden. Früher hat man das in weniger als zehn Minuten erledigt“, so die Vorsitzende.

Aus diesem Grunde hätten in der Gemeinde Apenrade in diesem Jahr auch nur 228 Personen an der Wahl teilgenommen, bei 12.300 Kirchenmitgliedern. Vor vier Jahren waren es dagegen noch 1.700 Personen, die ihre Stimme abgegeben hatten. „Damit haben wesentlich weniger Personen überhaupt abgestimmt. Ob das nun mehr oder weniger demokratisch ist, das kommt wohl darauf an, wen man fragt“, sagt Arnkjær.

Keine großen Änderungen

Leif Andresen, Vorsitzender des Kirchengemeinderats der Christianskirche in Sonderburg, sieht im neuen Wahlmodus keine großen Änderungen. „Ich finde es aber gut, dass die Wahl auf die gleiche Art und Weise im ganzen Land stattfindet“. Vielleicht gäbe es ein paar Schönheitsfehler, auf die man noch mal schauen könne.

Sein Kollege Ejler Skjerning, Vorsitzender des Kirchengemeinderats der St. Marien-Kirche in der Alsenstadt, meint ebenfalls, dass die Wahl sehr gut verlief. „Die Befürchtung, dass die deutsche Minderheit nicht repräsentiert sein würde, hat sich als irrelevant erwiesen“, sagt er. Als Minderheit müsse man nun einmal extra aktiv sein, aber die Zusammenarbeit sei richtig gut.

„Bei uns gibt es keine Grenzen. Unsere Kultur ist hier im Grenzland zusammengeschmolzen, das Beste was man tun kann ist, zusammenzuarbeiten. Wir hören einander zu, gemeinsam sind wir am stärksten“, ist Ejler Skjerning überzeugt.

Gut, sich in die Augen schauen zu können

Für den Tonderner Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, Torben Frederiksen, war es gut, dass die Leute sich getroffen und einander in die Augen schauen und sich so ein Bild davon machen konnten, für wen sie stimmen wollten.  

„Aber um für mehrere Kandidaten stimmen zu können, bräuchte man Wahlkarten. Es hat möglicherweise eine Reihe von Leuten gegeben, die verhindert waren, an der Wahl teilzunehmen, beispielsweise krankheitsbedingt. Es kann viele Gründe geben, dass man trotz Interesses an der Wahl nicht kommen konnte“, gibt er zu bedenken.

Minderheit sehr engagiert

Um die Präsenz der Vertreter der deutschen Minderheit hat er sich jedoch keine Sorgen gemacht. „Die waren sehr aktiv und haben dafür gesorgt, dass die Leute zur Wahl gekommen sind. Mir ist es wichtig, dass auch die deutsche Minderheit im Kirchengemeinderat vertreten ist. Sie ist engagiert und es ist gemütlich, mit deren Mitgliedern zusammenzusitzen. Ich habe keine Ahnung, wie es wäre, wenn sie nicht repräsentiert wären, aber glücklicherweise konnte die deutsche Minderheit ihre Leute dazu motivieren, zur Wahl zu kommen“, so Torben Frederiksen.

Auch Jacob Lorenzen, Vorsitzender des Kirchengemeinderates in Uberg (Ubjerg), bewertet den neuen Wahlmodus positiv. „Die Wahl war gut besucht. Von insgesamt fünf Vertretern, die gewählt wurden, stammen drei aus der deutschen Minderheit. Wir sind eine kleine Dorfkirche, und wir arbeiten gut zusammen“, sagt er.

Neues Wahlmodell mit zwei Seiten

Die langjährige Vertreterin im Apenrader Kirchengemeinderat, Lisa Tröster, blickt etwas skeptischer auf das neue Wahlmodell. „Es hat zwei Seiten, wie so vieles im Leben. Was ich gut finde ist, dass man als Person gewählt wird, nicht als Liste. Man kann deshalb davon ausgehen, dass sich die Personen, die gewählt wurden, auch wirklich für die Arbeit in der Kirchengemeinde interessieren“, sagt sie.

Allerdings sieht sie in Apenrade eine gewisse Spaltung zwischen den Missionsleuten und den Grundtvigianern, die sie etwas beunruhigt. „Die einen meinen, sie haben ein Recht auf Mehrheit, weil sie die Kirche benutzen; die anderen meinen, sie vertreten die Kirche, weil sie Kirchensteuern zahlen und die sagen, die Kirche ist da, wenn man sie braucht, aber ansonsten sind sie nicht so aktiv“, gibt Tröster zu bedenken. Dies habe in Apenrade zu einer gewissen Schieflage geführt, wo ein Pastor besonders unterstützt würde, der zum Beispiel keine Geschiedenen oder Homosexuellen trauen wolle.

Änderung des Wahlsystems unnötig

Ihrer Meinung nach wäre eine Änderung des Wahlsystems nicht nötig gewesen. „Wir hätten es gerne so belassen wie es vorher war, weil es in den meisten Gemeinden ja immer zu einer Friedenswahl gekommen ist. Ich glaube nicht, dass der neue Wahlmodus besser oder schlechter ist, nur aufwendiger“, so Tröster.

Ein Vorteil des neuen Verfahrens aus Sicht der deutschen Minderheit sei ihrer Meinung nach allerdings, dass es gelungen sei, gleich mehrere Vertreter der Minderheit in den Kirchengemeinderat gewählt zu bekommen.

Eine Überlegung könne jedoch sein, die Kirchengemeinderatswahlen an die Kommunalwahlen zu koppeln. „Dann hätten die jetzigen Vertreter eben noch ein Jahr länger durchhalten müssen“, sagt Lisa Tröster.

Verschiebung des Wahlzeitpunktes wäre sinnvoll gewesen

Eine Verschiebung des Wahlzeitpunktes wäre auch aus Sicht von Bernd Lorenzen, der erstmalig in den Kirchengemeinderat in Apenrade gewählt wurde, sinnvoll gewesen.

„Ich fand es etwas befremdlich, dass die Wahlen jetzt stattfanden, denn Mitte September gab es bereits wieder steigende Corona-Zahlen. Viele, die an solchen Wahlen teilnehmen, sind ältere Personen. Da es keine Möglichkeit für eine Vollmacht gab, haben weniger Leute ihre Stimme abgegeben“, sagt Lorenzen.

Durchaus eine Kampfwahl

„Von Corona abgesehen war es jedoch eine sinnvolle Methode so zu wählen, aber ungewohnt. Mehrere waren im Vorfeld davon überzeugt, dass es eine Kampfwahl geben würde. Und am Wahlabend hat es meiner Meinung durchaus eine Kampfwahl gegeben. In Apenrade haben wir 15 Plätze, aber es gab 18 oder 19 Kandidaten. Insofern finde ich es nicht richtig, dass man immer davon spricht, dass es keine Kampfwahl gegeben hat“, gibt Bernd Lorenzen zu bedenken.

Auch er sieht eine Herausforderung darin, dass nicht alle Gruppierungen innerhalb einer Gemeinde im Vorfeld der Wahlen gleichmäßig aktiv waren. „Die Leute, die vor allem zu Weihnachten in die Kirche kommen, waren dann auch bei den Wahlen nicht so aktiv“.

Normalerweise bekomme man ja einen Wahlbrief, und dann gehe man am Abstimmungstag zur Wahl. Dieses Mal habe es jedoch keine Benachrichtigung per Brief gegeben, lediglich eine Anzeige in der Zeitung. Das hätten verschiedene Gruppierungen unterschiedlich ausgenutzt.

Einladung via E-Boks wünschenswert

„In der Minderheit hatten wir auf Facebook aktiv darauf hingewiesen, dass es auf jeden ankommt. Aber die Wahl ist genauso demokratisch wie vorher. Jeder hatte die Möglichkeit zu kommen. Allerdings musste man sich am Wahlabend mehrere Stunden Zeit dafür nehmen. Einmal in die Kabine gehen und sein Kreuzchen machen wie bisher war da wesentlich einfacher“, pointiert Lorenzen.

Ob das Verfahren deswegen aber weniger oder mehr demokratisch sei, könne man aber nicht sagen, meint er. Sein Wunsch sei es, dass jeder, der in einer Gemeinde gemeldet ist, auch eine persönliche Einladung zur Wahl bekomme. Dies könne kostengünstig via das E-Boks-System geschehen.

Kompromissmodell

Piet Schwarzenberger kann sich gut ein Kompromissmodell vorstellen zwischen einer Abstimmungswahl und einer Wahlversammlung.

So könne vorab eine Versammlung stattfinden, auf der sich schon mal alle Kandidaten präsentieren. „Warum sollte man den Sack nicht schon eher zumachen, so dass die Liste feststeht und man dann noch Gelegenheit hat, die Kandidaten zu befragen. Allerdings wäre das jetzt in Zeiten von Corona schlecht gewesen, da die Wahl dadurch verschoben worden wäre und dann viel Zeit verstrichen wäre zwischen Festlegung der Kandidaten und der eigentlichen Wahl“, erläutert er.

Verbesserungsbedarf sieht Schwarzenberger auch noch in der Frage, wie die Vertretung des deutschen Gemeindeteils besser in das Wahlsystem reingedacht werden könne. „Die Minderheit kann nicht vom Wohlwollen der Mehrheit abhängig sein, das ist kein Minderheitenschutz. Aber die richtige Kompromissformel ist noch nicht gefunden.“

Sichtbarkeit der Minderheit

Zur Befürchtung der Vertreter der Minderheit, dass im ungünstigsten Fall niemand aus der deutschen Minderheit in den Kirchengemeinderäten vertreten sei, meint Sarah Arnkjær, dass die Minderheit über genügend Stimmen verfügen würde, um wenigstens einen Repräsentanten gewählt zu bekommen und sieht dies deshalb nicht als Problem an.

„In den letzten Jahren ist es der deutschen Minderheit stets gelungen, einen Repräsentanten aus den eigenen Reihen gewählt zu bekommen. Und da hatte ja jedes Kirchenmitglied nur eine Stimme. Das neue Wahlsystem ermöglicht es, für bis zu acht Kandidaten stimmen zu können. Deshalb denke ich, dass die deutsche Minderheit bereits mit einer Stimme pro Mitglied wenigstens einen Vertreter in den Kirchengemeinderat gewählt bekommt, da sie bei den Wahlen stets sehr aktiv ist“, erklärt Arnkjær.

„Außerdem wollen wir in jedem Falle einen Kirchengemeinderat, der breitgefächert und repräsentativ ist“, fügt sie ergänzend hinzu.

Und das sei nach Einschätzung von Piet Schwarzenberger auch in Hadersleben gelungen. Zwar war nur ein kleiner Teil der deutschen Gemeinde zur Wahl erschienen. Bei der dänischen Mehrheit sei aber ein großes Bewusstsein dafür da, dass auch die deutsche Minderheit vertreten sein sollte. „Das finde ich ist vor allem im Jahr 2020 ein schönes Signal.“

Weniger Konkurrenz

Positiv überzeugt habe ihn zudem die konstruktive Stimmung am Wahlabend.

„Es wollten sich Leute wählen lassen, die sich engagieren wollten. Das hat zu einer guten Stimmung geführt“, erinnert sich Schwarzenberger an den Wahlabend. Dennoch hätten kontroverse Themen natürlich auch eine ganz andere Stimmung verursachen können.

Und Sarah Arnkjær sieht das Gute an dem neuen Wahlsystem vor allem darin, dass die Kandidaten, die schlussendlich gewählt wurden, dann als gemeinsame Liste auftreten. „Früher gab es verschiedene Listen, und das hat stets zu unterschiedlichen Gruppen geführt, die sich erst finden mussten.

Außerdem gäbe es jetzt keinen anstrengenden Wahlkampf mehr. „Wobei ein Wahlkampf natürlich auch interessant ist“ schiebt Arnkjær hinterher.

Evaluierung

In der Minderheit gibt es Pläne, die Vor- und Nachteile des neuen Wahlsystems zu diskutieren. Außerdem sollen die Mitglieder im Gemeinderat zu ihrer Wahrnehmung des neuen Wahlverfahrens befragt werden. Ein Termin dafür ist allerdings momentan noch nicht festgelegt.

Die neuen Kirchengemeinderäte werden am 1. Advent alle offiziell ins Amt treten.

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