Umwelt & Natur

Umweltbehörde will Eintrag von Phosphor in Gewässer vermindern

Umweltbehörde will Eintrag von Phosphor in Gewässer vermindern

Umweltbehörde will Eintrag von Phosphor in Gewässer vermindern

Kopenhagen
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Hostrupsee
Der Hostrupsee bei Apenrade ist seit Jahrzehnten Gegenstand von Maßnahmen zur Begrenzung der Überdüngung. In ihm ist im Bodenschlamm Phosphor enthalten, der vielfach freigesetzt wird und zu Massenvermehrung von Algen beiträgt. Foto: Volker Heesch

Die Behörde legt ein Konzept zum Gewässerschutz vor – der Agrardachverband Landbrug & Fødevarer kritisiert die darin vorgesehenen Auflagen.

Die dänische Umweltbehörde Miljøstyrelsen hat einen Entwurf für die Ausweisung von Agrarflächen vorgelegt, von  denen künftig weniger Phosphor-Nährsalze in angrenzende Gewässer ausgeschwemmt werden darf. Die neuen Auflagen sollen zum 1. August wirksam werden. Nach Angaben des Ministeriums sind die neuen Auflagen,  die eine Überdüngung von Seen und Küstengewässern verhindern sollen, eine Konsequenz  der Vereinbarungen im Rahmen des Nahrungsmittel- und Landwirtschaftskonzeptes, das den Bauern die Ausbringung von mehr Dünger zur Steigerung der Erträge zugestanden hatte. 

Die neuen Auflagen, die die Zufuhr von Phosphor-Nährsalzen auf 30 Kilogramm pro Hektar beschränken, gelten in 417  Einzugsgebieten von Gewässern.

In Nordschleswig sind davon große Teile des  Gebietes betroffen, da es  fast überall nur geringe Abstände zu Küsten und Seen gibt. Der Agrardachverband Landbrug & Fødevarer (L&F) reagierte bereits mit Kritik, weil landesweit 22 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche von den neuen Auflagen betroffen sein würden.  Der Vizevorsitzende des Verbandes L&F, Lars Hvidtfeldt, weist  darauf hin, dass die Landwirtschaft insgesamt  in den vergangenen  25 Jahren   den Einsatz von Phophordünger um fast 70 Prozent vermindert habe. Er betont, dass die Phosphorüberdüngung vieler Seen in Dänemark  durch die Anreicherung dieser Nährsalze im Bodenschlamm der Gewässer verursacht werde. Hvidtfeldt fordert zumindest längere Fristen für die Landwirte, damit sie sich auf die neuen Auflagen einstellen können.

Umwelt- und Nahrungsmittelminister Esben Lunde Larsen (Venstre) betont, dass die neuen Auflagen bei Phosphornährsalzen hingenommen werden müssten, weil im Gegenzug Lockerungen beim Stickstoffdünger zugestanden worden seien. „Ich lege Wert auf die Tatsache, dass wir eine bessere Wissensbasis beim Thema Phosphor bekommen, damit wir künftig zielgerichteter den  Phosphoreintrag regulieren können“, so Lunde Larsen, der seine Hoffnungen auf neue Techniken und praktische Lösungen richtet. So soll betroffenen Landwirten Hilfe geboten werden, damit diese neue Flächen zur Ausbringung ihres Tierdüngers finden können, der besonders viel Phosphor enthält.

In Nordschleswig sind besonders Gebiete zwischen Tondern und Apenrade sowie nordwestlich der Flensburger Förde von den strengeren Auflagen betroffen. Das Gleiche gilt für Bereiche nordwestlich von Hadersleben sowie beispielsweise auf Alsen und im Bereich bei Aarösund.
Teil der neuen Auflagen sind auch Vorschriften, durch Aussaat von Zwischenfrüchten die Auswaschung von Nährsalzen zu vermindern.
Die Landwirte müssen schon seit Jahren genaue Düngerpläne ausarbeiten und bei den Behörden einreichen. Ebenso ist die Zahl der Haustiere genau festgelegt, die im Verhältnis zur Betriebsfläche und zu Auflagen hinsichtlich der Umweltbelastung angrenzender Gewässer zugelassen sind.

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