Dansk-tysk med Matlok

Sven Erik Hovmand: Fehmarn-Tunnel kommt bis 2029

Sven Erik Hovmand: Fehmarn-Tunnel kommt bis 2029

Sven Erik Hovmand: Fehmarn-Tunnel kommt bis 2029

DN
Kopenhagen
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Sven Erik Hovmand (Mitte) war langjähriger Venstre-Minister. Foto: Thomas Wilmann/Ritzau Scanpix

Ex-Minister Hovmand auf DK4: Leipzig wird Fehmarn nicht stoppen.

Wenige Tage vor der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig über die Klagen gegen den von Dänemark und Deutschland geplanten Fehmarn-Tunnel zeigt sich der langjährige Venstre-Minister Sven Erik Hovmand davon überzeugt, dass die Richter in Leipzig – wenn auch mit gewissen Korrekturen – grünes Licht für das größte Infrastrukturprojekt Europas geben werden. „Die Fehmarn-Verbindung kommt und wird spätestens 2029 fertig sein“, so Hovmand zuversichtlich am Donnerstagabend in der Fernsehsendung „Dansk-tysk med Matlok“ auf DK4.

Der Politiker, der 1945 auf Lolland geboren wurde, hatte seit seiner Kindheit den Traum von einer festen Verbindung über die Ostsee nach Deutschland. „Das schönste Geschenk“ in diesem Zusammenhang wurde ihm bei seiner Geburtstagsfeier 2005 auf Christiansborg bereitet, als beim Morgenkaffee mit Parteifreunden plötzlich Staatsminister Anders Fogh auftauchte und mitteilte, dass er am Vorabend in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Zustimmung für dieses Projekt erhalten hatte.

Nach langjährigen Verhandlungen kam der politische Durchbruch in Berlin durch das sogenannte dänische Modell zustande, wonach Dänemark die Finanzierung garantiert und die Kosten langfristig durch die Benutzer-Abgaben sichert – wie beim Großen Belt und Øresund. Hovmand erinnert sich daran, dass die deutsche Presse nach der Einigung Überschrift brachte wie „Die dummen Dänen“. Aber sie hatte dabei übersehen, dass die Autofahrer ja die dänische Garantie bezahlen – und die meisten Autofahrer kommen nun mal aus Deutschland.

Die dummen Dänen“ sind nicht dumm

Hovmand hat sich nach seinem Ausscheiden aus dem Folketing (Mitglied 1975-2007 und Minister bis 2004) aktiv für die Fehmarn-Verbindung eingesetzt, u.a. als langjähriger Vorsitzender eines deutsch-dänischen Komitees von „Femern Belt Development“. Dabei nutzte er seine wertvollen Erfahrungen mit den Schweden bei der Øresund-Verbindung. Die Schweden waren zunächst sehr zögerlich, doch als Steuerminister hat Hovmand damals Regelungen geschaffen, die u.a. das Arbeiten von Schweden in Kopenhagen und den Erwerb von schwedischen Immobilien durch Dänen erleichterte. Und er weiß deshalb, „dass die mentale Brücke mehr bedeutet als die physische Brücke“. Nach seinen Worten ist es deshalb entscheidend, dass zwischen Lolland und Schleswig-Holstein nicht nur ein Tunnel, sondern auch eine mentale Brücke gebaut wird.

Hovmand ist davon überzeugt, dass die Tunnel-Querung auch wirtschaftliches Wachstum schaffen wird. „Ich erwarte eine sehr positive Entwicklung für Lolland, ja, ich kann jedem, der vielleicht ein Haus auf Lolland erwerben möchte, nur raten: Jetzt kaufen, denn in fünf Jahren wird alles teurer.“

Insgesamt rechnet man damit, dass rund 7.000 Personen direkt oder indirekt beim Tunnel-Bau Beschäftigung finden, vor allem in der neu geschaffenen Tunnelfabrik in Rødby Havn.

Anfang des Jahres werden die Bauarbeiten für die Fehmarn-Verbindung beginnen, hofft Hovmand.

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