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SDU verliert 110 Plätze – doch Sonderburg ist ein Magnet für Ingenieure

SDU verliert 110 Plätze – doch Sonderburg ist ein Magnet für Ingenieure

SDU verliert 110 Plätze

Sonderburg/Sønderborg
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An der SDU beginnen in diesem Jahr weniger Studenten als zuvor. Foto: SDU

65.714 Personen in Dänemark haben in der Nacht zu Freitag einen Studienplatz für eine weiterführende Ausbildung erhalten. An der Süddänischen Universität werden 5.249 Studierende beginnen, 110 weniger als im Vorjahr.

65.714 meist junge Menschen wissen seit Freitag, wo sie studieren werden. 82 Prozent von ihnen haben ihren Wunschstudienplatz erhalten, 4.034 Bewerber hoffen weiter, stehen auf Standby und warten ab, wo welcher Platz noch frei wird.

An der Süddänischen Universität (SDU) werden im neuen Semester 5.032 Personen ein Studium aufnehmen, 110 weniger als 2018.

Annette Lund ist Studienleiterin an der SDU und weiß genau, woran das liegt. „Wir mussten auf Anordnung der damaligen Regierung ja die Zahl englischsprachiger Studienplätze reduzieren, und das haben wir getan. Das entspricht so etwa der Zahl an Plätzen, die wir in diesem Jahr weniger haben“, so Lund.

Die Regierung hatte 2018 unter anderem auf Drängen der Dänischen Volkspartei veranlasst, die Zahl jener Studienplätze zu reduzieren, die von ausländischen Studierenden genutzt werden. „Wir waren vorbereitet, dieser Verlust trifft uns also nicht unvorbereitet“, sagt Lund.

Welche Studienplätze waren an der SDU in diesem Jahr besonders begehrt? „Generell ist Sonderburg als Standort sehr gefragt, vor allem, was die Ingenieurs-Ausbildung angeht. Hier sind die Zahlen gestiegen“, so Annette Lund.

Mit seiner engen Anbindung an die lokale Wirtschaft und dem Mads Clausen Institut schafft es Sonderburg somit, sich dem Landestrend – weniger Ingenieursstudierende – zu widersetzen.

Zudem seien die naturwissenschaftlichen Studiengänge in Odense gefragt, so die Studienleiterin der Universität.

Eine Wiederaufnahme der grenzüberschreitenden Studienangebote zusammen mit der Universität Flensburg sei im Moment nicht im Gespräch. Derzeit gibt es noch ein paar eingeschriebene Studierende des grenzüberschreitenden Masterstudiums „Kultur und Sprache“, sobald der Letzte seinen Abschluss hat, ist auch diese Kooperation beendet.

„Es gibt aktuell keine Pläne, die grenzüberschreitenden Studiengänge wieder aufzunehmen, jetzt haben wir sie ja gerade abgewickelt. Aber jetzt haben wir eine neue Regierung, und die kann ja mal in Ruhe ihre Arbeit aufnehmen, und dann sehen wir weiter.“ Aktiv daran gearbeitet werde aber vonseiten der SDU zum jetzigen Zeitpunkt nicht, so Lund.

Die Professionshochschule UC Syddanmark bleibt nahezu unverändert, was die Studienplatzzahlen angeht, 1.851 Plätze, 3 mehr als 2018, sind vergeben.

An den acht Universitäten des Landes studieren insgesamt 31.786 Personen, 120 mehr als im Vorjahr. Die Kopenhagener Universität hat mit 7.700 die meisten Studierenden, gefolgt von der Uni Aarhus mit 7.129 und der SDU.

Schaut man sich an, welche Fachrichtungen und Berufe besonders gefragt sind, fällt auf: Der Krankenpflegerberuf steht hoch im Kurs, 4.034 Personen lassen sich ab 2019 ausbilden. Das sind 264 und 7 Prozent mehr als 2018.

Bei den Diplomingenieuren wurden 121 weniger Plätze vergeben, es beginnen 3.221 Studierende. Medizin steht hoch im Kurs, die 14 Prozent mehr Studienplätze sind vergeben worden, 1.765 Personen dürfen ein Medizinstudium antreten, mit 14 Prozent plus die höchste Zunahme innerhalb eines Studiengangs. 

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