Landwirtschaft

„Mehr Ökolandwirtschaft ist ein Beitrag zum Klimaschutz“

„Mehr Ökolandwirtschaft ist ein Beitrag zum Klimaschutz“

„Mehr Ökolandwirtschaft ist ein Beitrag zum Klimaschutz“

Kopenhagen/Tingleff
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Foto: Cornelius von Tiedemann

Der Ökoexperte des Landwirtschaftlichen Hauptvereins (LHN) Christian Petersen, begrüßt den UN-Bericht zu Klimaschutz und Landwirtschaft.

Der alarmierende Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC), der  vor dramatischen Folgen des Klimawandels wie Dürren, Hitzewellen, Wasser- und Nahrungsmangel warnt, sorgt in Dänemark für Reaktionen aus Politik und Agrawirtschaft. Fordert der Bericht doch energische Umstellungen in der Landwirtschaft weltweit, um den Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft zu senken, der weltweit bei 23 Prozent liegt.

Während Nahrungsmittelminister Mogens Jensen (Soz.) meinte, es müssten neue Wege beschritten werden, lehnt die Direktorin des dänischen Agrardachverbandes L & F, Anne Arhnung Forderungen ab, in Dänemark die Fleischproduktion zu drosseln. „Wir haben in Dänmark eine der  klimaeffektivsten  Produktionen“, so Arhnung. 

Der Fachmann für ökologische Landwirtschaft beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN), Christian Petersen, unterstreicht, es gebe für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft „keine Patentrezepte“.

„Prinzipiell gilt, dass mehr Ökolandwirtschaft ein Beitrag zum Klimaschutz ist“, so Petersen, der gegen oft präsentierte Aussagen argumentiert, dass  mit Hochleistungslandwirtschaft gegen Klimabelastungen durch Pflanzenbau und Tierhaltung vorgegangen werden könne.

„Es sind viele Faktoren, wie die besondere Fruchtfolge der Ökobetriebe, extensivere Tierhaltung oder Rinderfütterung per Grünlandwirtschaft anstelle von Import von Soja aus Übersee, die für Klimaschutz durch Ökobewirtschaftung spechen“, so der LHN-Berater. 

Versorgung mit mehr heimischen Nahrungsmitteln

„Ein Beitrag zum Klimaschutz ist in Dänemark auch  die Versorgung mit mehr heimischen Nahrungsmitteln, was klimaschädigenden Ferntransport in vielen Fällen überflüssig macht“, so Petersen. Und er verweist auf Maßnahmen wie Anpflanzen von Hecken zur  Verhinderung von Austrocknung und Wassermangel, die in Dänemark, aber auch anderen Ländern klimaschädigenden Monokulturen entgegenwirken. Zum oft wiederholten Argument, bei der dänischen Fleischproduktion würde begleitet von Raubbau  an Urwäldern in Südamerika Massen von Soja verfüttert, erklärt der Agrarexperte, dass die Ökobetriebe kaum Soja einsetzten. Ihre Ökoware erhielten sie aus Ländern wie Rumänien.

Petersen setzt auf Vernunft der Verbraucher, die  in Dänemark  bereits den Fleischkonsum vor dem Hintergrund der Klimadiskussion vermindert hätten.

Der Einzelhandelskonzern Coop hat parallel zur Veröffentlichung des UN-Berichtes eine Klimakampagne gestartet. Die Kunden können per Plakat klimaschonende Produkte erkennen.

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