Mensch & Umwelt

Markant weniger Sauerstoff in Küstengewässern als im Vorjahr

Markant weniger Sauerstoff in Küstengewässern als im Vorjahr

Markant weniger Sauerstoff in Küstengewässern als im Vorjahr

Ritzau/hm
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Auch im Mariager Fjord war die Sauerstoffsituation im August nicht gut. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Die Fläche an dänischem Meeresboden, an dem Sauerstoffknappheit herrscht, hat sich im Monat August im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Forscher zeigen aufs Wetter, Naturschützer auf Landwirte und Politiker.

In dänischen Gewässern hat sich im Vergleich zum August vergangenen Jahres die Fläche am Meeresboden verdoppelt, auf der Sauerstoffmangel herrscht.  Dies geht laut Umweltbehörde aus einem Bericht des nationalen Zentrums für Umwelt und Energie (DCE) an der Universität Aarhus hervor. Im genannten Zeitraum dieses Jahres waren 3.300 Quadratkilometer Meeresboden von dem Sauerstoffmangel betroffen – im August 2019 nur etwa halb so viel.

Betroffen vom Sauerstoffmangel waren vor allem der Mariager Fjord, die Apenrader Förde, der südliche Kleine Belt mit angrenzenden Förden sowie das Inselmeer von Südfünen. In den kommenden Wochen könne sich die Situation noch verschlechtern, so die Forscher. Sie sind der Auffassung, dass die Wetterbedingungen dieses Jahres die Belüftung des Meeresbodens negativ beeinflusst haben. Demnach beförderten die großen Niederschlagsmengen im Frühjahr und die schwachen Winde im Juni und August die Situation.

Naturschutzverein: Landwirte und Politiker schuld

Die dänische Umweltorganisation Danmarks Naturfredningsforening verweist auf eine weitere Ursache. Für deren Präsidentin Maria Reumert Gjerding ist der Nährstoffeintrag der Landwirtschaft schuld. „Jahr für Jahr gibt es den Sauerstoffmangel, und das liegt daran, dass die Politiker jahrelang den Landwirten erlaubten, mehr Gülle und Düngung zuzulassen, obwohl es notwendig ist, den Nährstoffeintrag zu reduzieren“, so Gjerding.

Dem Bericht zufolge braucht es ein paar Tage mit kräftigem Wind, die Situation in den flachen Meeresgebieten positiv zu ändern. Tiefere Gebiete brauchen aber längere Perioden mit kräftigem Wind oder auch Sturm, damit die Situation sich verbessert.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Kristian Pihl Lorentzen
„Hærvejsmotorvejen som grøn energi- og transportkorridor“