Thema der Woche: Prüfungszeit

Kaum Verwendung von „Prüfungsdrogen“ im vergangenen Jahr

Kaum Verwendung von „Prüfungsdrogen“ im vergangenen Jahr

Kaum Verwendung von „Prüfungsdrogen“ im vergangenen Jahr

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Der Verbrauch von Betablockern unter Jugendlichen steigt im Mai und Juni. Foto: Søren Breiting/Biofoto/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Jedes Jahr im Mai und Juni steigt der Verbrauch von Betablockern unter Jugendlichen. Doch das Jahr 2020 bildete eine Ausnahme.

Im Jahr 2020 sind Medikamente zur Dämpfung der Symptome von Prüfungsangst scheinbar nur sparsam eingesetzt worden. Dies zeigen Zahlen der Gesundheitsdatenbehörden (Sundhedsdatastyrelsen).

Der Vorsommer ist üblicherweise für einige Schüler an den Gymnasien und Hochschulen, mit Angstzuständen, Schweißausbrüchen und Herzklopfen verbunden. Um diese Symptome der Prüfungsangst zu unterdrücken, nehmen einige der Jugendlichen Betablocker, die eigentlich Herzmedikamente sind.

Anstieg im Mai und Juni

Abzulesen ist das an den Zahlen der Sundhedsdatastyrelse. Jeweils im Mai und Juni nimmt der Verbrauch dieses Medikaments unter den 15- bis 24-Jährigen deutlich zu.

Im Jahr 2019 haben ungefähr 330 Jugendliche mehr als in den übrigen Monaten Betablocker verschrieben bekommen. In den Jahren 2017 und 2018 konnte die Behörde eine entsprechende Entwicklung verzeichnen.

Unter den 25- bis 34-Jährigen gibt es diesen Anstieg in den beiden Monaten nicht. Die Behörde führt daher den Anstieg darauf zurück, dass Jugendliche die Begablocker vor und bei den Prüfungen verwenden.

Betablocker

  • Betablocker werden unter anderem bei Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck eingesetzt.
  • Sie senken den Herzrhythmus und die Stärke des Herzschlags indem sie die Wirkungen der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Auch die Wirkung von Adrenalin auf andere Organe wird gehemmt.
  • Betablocker wirken nicht auf Angstzustände, aber auf Symptome von Angst wie Herzklopfen.

Ausnahmejahr 2020

Das Jahr 2020 bildet jedoch in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Hier kann die Behörde keinen Anstieg beim Verbrauch unter Jugendlichen in den Prüfungsmonaten verzeichnen. Ob dies ausschließlich dem Ausnahmezustand aufgrund der Corona-Krise geschuldet ist, oder Teil eines Trends ist, kann die Behörde zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

„Der Rückgang im Jahr 2020 im Vergleich zu den Vorjahren, kann mehrere Ursachen haben: Zum Beispiel, dass es wegen Covid-19 weniger Prüfungen gegeben hat, dass diese über einen längeren Zeitraum verteilt waren oder dass es einen generellen Rückgang bei der Verwendung von Betablockern bei Prüfungen gibt“, schreibt sie am 2. Juni in einer Pressemitteilung.

Mehr junge Frauen als junge Männer nehmen während der Prüfungszeit Betablocker.

Mehr lesen

Kulturkommentar

Meinung
Uffe Iwersen/ BDN-Kulturkonsulent
„Von Jugend für Jugend“