Umweltschutz

Betrieb der Krankenhäuser wird deutlich umweltfreundlicher

Betrieb der Krankenhäuser deutlich umweltfreundlicher

Betrieb der Krankenhäuser deutlich umweltfreundlicher

Vejle
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Beim Bau des neuen Apenrader Krankenhauses stand die Energieeinsparung mit auf der Tagesordnung der Planer. Durch moderne Technik wird deutlich weniger Energie beim Betrieb eingesetzt. Foto: Karin Riggelsen

Die Region Süddänemark hat durch Modernisierung und Einsparaktionen den Energieverbrauch bei der Heizung um 20 Prozent verringert. Die 24.000 Mitarbeiter haben auch zur Einsparung beim Wasser- und Stromverbrauch in den Kliniken beigetragen.

Bei den Bemühungen zum Klimaschutz stehen meist die Bürger und die Wirtschaft im Mittelpunkt, wenn es um die Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen geht. Doch auch der in Dänemark traditionell bedeutende öffentliche Sektor ist aufgefordert, einen Beitrag zur Verhinderung eines weiteren Temperatur- und Meeresspiegelanstiegs zu leisten.

Klimastrategie der Region Süddänemark

Vor diesem Hintergrund hat der Regionsrat Süddänemark in Vejle eine anspruchsvolle Klimastrategie mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht. Dabei geht es in erster Linie darum, im Bereich des von der Region Syddanmark verwalteten Gesundheitssektors den Ressourcenverbrauch zu drosseln. Eine aktuelle Übersicht zum Energieverbrauch und der Umweltsituation in Einrichtungen der Region Süddänemark hat nun gezeigt, dass dort bereits im Zeitraum 2011 bis 2019 der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser um 20 Prozent verringert worden ist. Der Stromverbrauch wurde bei einem Jahresverbrauch von ca. 93.000 Megawattstunden um 8 Prozent verringert, und es wurde 12 Prozent weniger Wasser verbraucht. Es gab jährlich zuletzt einen Verbrauch von fast 600.000 Kubikmetern Wasser.

Sparen und höhere Produktivität

In einer Mitteilung der Region wird darauf hingeweisen, dass diese Sparerfolge erzielt wurden, obwohl die Produktivität im Gesundheitssektor gestiegen ist. Abzulesen in einer steigenden Anzahl behandelter Patienten. Der Erfolg ist nicht zufällig erreicht worden, heißt es in einer Mitteilung der Region Süddänemark.

Neue Gebäude helfen beim Sparen

Die beachtlichen Erfolge gehen auf Investitionen der Region in neue Krankenhausgebäude und Technik zurück, bei der beispielsweise bei der  Beleuchtung auf sparsame LED-Lampen, bei der Belüftung Wärmerückgewinnungssysteme oder Heizsysteme ohne Einsatz fossiler Brennstoffe gesetzt wurde. Bei der Heizung kam zu 88,6 Prozent Fernwärme zum Einsatz, 11,3 Prozent Erdgas und Heizöl erreichte nur 0,2 Prozent Anteil. Außerdem hat die Region über 26.000 Quadratmeter Solarzellen zur Stromgewinnung in Krankenhäusern und Parkhäusern installieren lassen.

Solarstrom wird gewonnen

Die Fotovoltaikanlagen decken inzwischen 4 Prozent des Strombedarfs der Region. Weitere 25.000 Quadratmeter Solaranlagen werden aktuell beim neuen Universitätshospital Odense (OUH) montiert. Die Solaranlagen sollen 35 Prozent des Stroms liefern, den die Handwerker beim Bau der neuen Universitätsklinik verbrauchen.

Regionsvorsitzende lobt Klimaschutz

„Wir wollen der grünen Umstellung in Süddänemark einen Anschub geben, dazu ist jetzt Handlung gefragt“, erklärt die Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre). Sie erläutert, dass beim Klimaschutz eng mit den Kommunen, Organisationen und der Wirtschaft kooperiert werde. „Zugleich wollen wir den Ressourcenverbrauch unserer eigenen Einrichtungen noch weiter begrenzen“, so Stephanie Lose.

„Die Energieeinsparung wird bei jedem Neubauprojekt eingeplant. Außerdem gibt es örtliche Energiesparprojekte“, so Lose weiter.
Allerdings gibt es trotz der Sparerfolge weiter erheblichen Ressourcenverbrauch beim Transportsektor der Region Süddänemark. Es wurden 2019 fast 147.000 Liter Benzin und 1,34 Millionen Liter Diesel verbraucht. Es gibt keine Hinweise, dass beispielsweise Krankentransporte mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen durchgeführt werden sollen.

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