Wirtschaft

Tourismus: „Ein ganz fantastisches Jahr“

Tourismus: „Ein ganz fantastisches Jahr“

Tourismus: „Ein ganz fantastisches Jahr“

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen/Hamburg/Tondern
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Viel Platz, Natur und Ruhe. So lautet die Vermarktung des dänischen Tourismusverbandes in Deutschland. Foto: Visit Danmark

Mit neuen Zahlen für den Oktober wagt der Tourismusverband Visitdenmark eine erste positive Prognose. Auch in Nordschleswig boomte der Tourismus.

„Die Zahlen sind absolut bemerkenswert. Es ist ein ganz fantastisches Jahr gewesen.“ So lauten die Worte des Kommunikationschefs des dänischen Tourismusverbandes Visitdenmark, Anders Rosbo, gegenüber dem „Nordschleswiger“, nachdem er die neueste Statistik für den Oktober vorliegen hat. „Im Vergleich zum vergangenen Jahr können wir in diesem Jahr bislang ein Wachstum von 14,8 Prozent in den gebuchten Übernachtungen verzeichnen“, so der Kommunikationschef.

Insbesondere die Deutschen seien für diesen Erfolg verantwortlich. „Auch bei der Zahl der deutschen Touristen legen wir mit 11,3 Prozent zu. Das zeigt, dass unsere Vermarktung im Ausland, und besonders in Deutschland, funktioniert“, betont Rosbo.

Der Verband habe sich ihm zufolge verstärkt auf die Vermarktung der Monate außerhalb der Sommer-Hochsaison fokussiert. „Und mit den Zahlen für den Oktober kann man sagen, dass diese Vermarktung bei den Deutschen gut angekommen ist. Die fröhliche ,Geschichte’ mit den Deutschen wird demnach fortgesetzt“, schmunzelt er.

Das sieht der Deutschlandchef des Verbandes mit Sitz in Hamburg, Mads Schreiner, ähnlich. „Für den Tourismus in Dänemark sind die Deutschen allesentscheidend. Deshalb fokussieren wir uns verstärkt auf die Deutschen“, so Schreiner. Das deutsche Feriensystem biete für eine Vermarktung außerhalb der Hochsaison zudem gute Möglichkeiten.

„Deutsche Herausforderung“

„In Dänemark liegen die Herbstferien in der Kalenderwoche 42. Die Deutschen haben zum Teil mehrere Wochen Herbstferien und können dann das günstige Angebot in den Wochen 41 oder 43 genießen“, erklärt er. Zudem werde bei der Vermarktung auch verstärkt auf die Natur, viel Platz und Ruhe gesetzt.

„Als ich vor zehn Jahren hier anfing, gab es ,die deutsche Herausforderung’. Dänemark war zu langweilig geworden und die Deutschen suchten sich andere Urlaubsstellen. Ein Glück, dass wir nicht unsere Strände voll mit Freizeitparks bestückt haben, denn jetzt vermarkten wir ,langweilig’ auf die positive Art“, schmunzelt er.

Selbstverständlich würde dieser Tourismus-Boom auch für Herausforderungen sorgen. „Wir brauchen mehr Ferienhäuser, die zur Vermietung angeboten werden. Darüber hinaus müssen wir noch mehr auf die Nebensaison fokussieren – insbesondere an den Küsten. Das ist unser großes Ziel“, unterstreicht Rosbo.

Anstieg um acht Prozent

Auch in Nordschleswig boomt der Tourismus. Allein in der Kommune Tondern wurden 2019 bislang acht Prozent, rund 100.000 Übernachtungen, mehr gebucht. „Das ist hervorragend“, schwärmt der Chef des Tourismusvereins für Röm und Tondern, Kenneth Madsen. Neben der Vermarktung in Deutschland sieht er unter anderem die kleineren Akteure in der Tourismusbranche als Grund für den Anstieg. „Die kleineren Akteure sind besser geworden, sich selbst zu vermarkten“, betont er. In der Kommune Tondern kommen auch die meisten Touristen aus Deutschland. „Rund 62 Prozent unserer Gäste sind Deutsche“, so Madsen.

Wie die beiden Vertreter von Visitdenmark sieht auch Madsen die Hochsaison als einen Flaschenhals. „Wir wollen mehr Besucher außerhalb der Sommermonate haben. Wir haben den Platz und die Möglichkeiten“, unterstreicht er.

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