Landwirtschaft
Blauzungenvirus: Impfstoff steht in Dänemark bereit
Blauzungenvirus: Impfstoff steht in Dänemark bereit
Blauzungenvirus: Impfstoff steht in Dänemark bereit
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Ab Montag können Landwirtinnen und Landwirte in Dänemark über die Tierärztin oder den Tierarzt Impfstoffe gegen das ansteckende Blauzungenvirus bestellen.
5.000 Impfdosen gegen das ansteckende Blauzungenvirus stehen für dänische Rinder, Ziegen und Schafe bereit.
Das teilt das dänische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei in einer Pressemitteilung mit.
200.000 Dosen des Impfstoffs sind insgesamt für Dänemark reserviert.
„Die Krankheit kann sich stark auf das Tierwohl auswirken, insbesondere bei Schafen, und sie beeinträchtigt den dänischen Export und das Einkommen der Landwirtinnen und Landwirte. Daher ist es außerordentlich erfreulich, dass Dänemark nun über einen Impfstoff gegen das spezifische Blauzungenvirus verfügt, das in den vergangenen Wochen leider mehrere Bestände getroffen hat, insbesondere in Südjütland“, so Ernährungsminister Jacob Jensen (Venstre) in der Mitteilung.
Der Impfstoff verhindert zwar nicht, dass Wiederkäuer mit dem Blauzungenvirus infiziert werden, aber er wird voraussichtlich vor starken Symptomen und Todesfällen schützen.
Krankheit in Süddänemark angekommen
In der vergangenen Woche konnte die dänische Lebensmittelbehörde (Fødevarestyrelsen) von dem ersten Fall einer Infektion mit dem Blauzungenvirus in einer dänischen Herde seit 15 Jahren berichten.
Am Montag wurde eine Herde von 14 Schafen und 6 Rindern in Varde von dem ansteckenden Virus befallen.
Das Blauzungenvirus befällt typischerweise Schafe, Ziegen und Rinder, ist aber nicht auf den Menschen übertragbar.
Infizierte Tiere können Symptome wie Schwellungen im Kopfbereich, Wunden im Maul, Lahmheit, Fehlgeburten und eine bläuliche Verfärbung der Zunge (bei Schafen) entwickeln – daher der Name „Blauzunge“.
Die Krankheit wird als langwierig und schmerzhaft beschrieben, und laut der dänischen Lebensmittelbehörde ist das Einschläfern oft die einzige vertretbare Lösung.
Übertragung durch Insekten
Der Virus wird von Gnitzen übertragen, kleinen Insekten, die die Tiere beißen. Man kann die Insekten unter anderem mit Sprühmitteln bekämpfen.
Die Ausbreitung der Krankheit kann auch durch Samen und die Übertragung von der Kuh auf das Kalb erfolgen, wenn die Kuh während der Trächtigkeit infiziert wird.
Die Krankheit kann für Tierhalterinnen und Tierhalter teuer werden. Es gibt nämlich keine Entschädigung für Betriebsverluste oder getötete Tiere, wenn die Krankheit in einem Bestand ausbricht.
Anfang des Jahres schätzte das dänische Veterinärkonsortium, dass die Krankheit wahrscheinlich Dänemark erreichen würde. Dies geschah nach Funden in Deutschland, Belgien, England und den Niederlanden.