Verkehrspolitik

Minister will wieder enger mit Deutschland zusammenarbeiten

Minister will wieder enger mit Deutschland zusammenarbeiten

Minister will wieder enger mit Deutschland zusammenarbeiten

Nordschleswig/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Transportminister Benny Engelbrecht setzt auf ein gutes deutsch-dänisches Verhältnis. Foto: Claus Bech/Transportministeriet

Die deutsch-dänische Verkehrskommission trifft sich Ende Oktober erstmals seit eineinhalb Jahren wieder. Der Blick über die Grenze ist wichtig, meint Verkehrsminister Benny Engelbrecht.

Der neue Verkehrsminister Benny Engelbrecht (Sozialdemokraten) will der deutsch-dänischen Verkehrskommission wieder neues Leben hauchen, nachdem sein Vorgänger Ole Birk Olesen (Liberale Allianz) das grenzüberschreitende Forum fast schon „eingeschläfert“ hatte.

„Einige haben wirklich geglaubt, dass die Verkehrskommission eingestampft worden ist", sagt Benny Engelbrecht im Gespräch dem „Nordschleswiger" am Montag. Kein Wunder: Das letzte Treffen in alter Regie fand im April 2018 statt, das nächste steht Ende Oktober auf dem Programm.

„Es ist wichtig, dass wir uns über die Grenze hinweg austauschen. Wir haben mit der Jütlandsroute und der Fehmarnverbindung zwei wichtige Transportkorridore bei denen die Koordination unserer beiden Länder wichtig ist", sagt der dänische Verkehrsminister, der aus Sonderburg kommt und praktisch über die Flensburger Förde nach Deutschland blicken kann.

Konkrete Aufgaben für die Kommission

Dabei ist die Kommission keineswegs ein Diskussionsverein, stellt Engelbrecht fest. „Die Mitglieder nehmen konkret zu Themen Stellung und können auch etwas ausrichten." Als auf deutscher Seite die neue Brücke über den Nord-Ostseee-Kanal geplant wurde, war anfangs von einer vierspurigen Überführung die Rede, doch aufgrund massiven Drucks – unter anderem aus Dänemark – wird die neue Brücke nun drei Spuren in jede Richtung haben.

Die Transportkommission ist laut Engelbrecht ebenfalls wichtig, weil dort nicht nur Vertreter der Verkehrsbehörden das Sagen haben, sondern auch Politiker sowie Vertreter aus der Wirtschaft und dem Transportgewerbe. Dies würde, so Benny Engelbrecht, „breit gefächerte Diskussionen" möglich machen. Er erhofft sich von der Kommission, dass sie sich auch Lösungsansätze für die Zukunft ausdenkt, zum Beispiel in Verbindung mit nachhaltigen Transportlösungen. Deutschland und Dänemark hätten viele gemeinsame Interessen.

Wichtiger Dialog mit Deutschland

Darüber hinaus ist Deutschland wichtigster Handelspartner Dänemarks und allein aus diesem Grund sei der Dialog wichtig. Darüber hinaus knüpft der Minister auch andere Kontakte zu Deutschland. Er habe sich bereits mit seinem schleswig-holsteinischen Amtskollegen Bernd Buchholtz (FDP) getroffen, und auch mit Bundestagsmitglied Wolfgang Kubicki (FDP). Außerdem steht im November ein Termin mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Berlin an.

„Solche Treffen sind entscheidend für ein gutes deutsch-dänisches Verhältnis", sagt Engelbrecht. Er werde beim nächsten Treffen der Kommission Ende des Monats über die dänischen Infrastrukturpläne berichten. „Unter anderem, dass ich bei den bevorstehenden Verhandlungen auf ein breites Abkommen im Folketing setzen werde – so wie wir es in Dänemark eigentlich über viele Jahre gewohnt waren –, damit die deutsche und die dänische Seite wissen, dass die Entscheidungen nachhaltig sind."

Außerdem werde er mit der Transportkommission besprechen, wie die Arbeit der Kommission weiterlaufen soll und ob weitere Kompetenzen erwünscht seien. „Ich denke, die Kommission wird sich auch wieder häufiger treffen wollen", sagt Benny Engelbrecht.

 

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