Grenzüberschreitender Arbeitsmarkt

Sonderburger Firma wirbt um deutsche Ingenieursstudenten

Sonderburger Firma wirbt um deutsche Ingenieursstudenten

Sonderburger Firma wirbt um deutsche Ingenieursstudenten

Sønderborg/Flensburg
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Erik Damsgaard
Erik Damsgaard Foto: Project Zero

Aus der Not wird bei OJ Electronics eine Tugend gemacht: Der Mangel an studierten Facharbeitern setzt eine Zusammenarbeit mit norddeutschen Hochschulen in Gang.

Aus der Not wird bei OJ Electronics eine Tugend gemacht: Der Mangel an studierten Facharbeitern setzt eine Zusammenarbeit mit norddeutschen Hochschulen in Gang.

Was tun mit fünf freien Ingenieursstellen? Eine Sonderburger Firma will sich das Grenzland zunutze machen und die Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Flensburg, Kiel und Heide gezielt ausbauen, um die Fachkräfte von morgen ins Unternehmen zu holen. Ein Vorhaben, das für Unternehmen in Nordschleswig Modellcharakter haben soll.

„Es liegt so nahe, regional zu denken, anstatt nur national nach Arbeitskräften zu suchen. Es wäre geradezu dumm, die deutsch-dänische Grenzregion nicht zu nutzen“, sagt Erik Damsgaard, Direktor des Unternehmens OJ Electronics. Schon jetzt arbeiten mehrere deutsche Angestellte in seiner Firma. Das Unternehmen arbeitet nun zusammen mit der Hochschule Flensburg daran, dass Studenten für ihre Bachelor- oder Masterarbeit in Sonderburg Station machen. „Natürlich hoffen wir, dass dabei auch neue Mitarbeiter gefunden werden, die nach dem Studium bei uns bleiben“, sagt Damsgaard. „97 Prozent unserer Produkte gehen ins Ausland, ein Teil nach Deutschland. Da sind deutsche Angestellte natürlich von Vorteil, beispielsweise wenn sie mit dem TÜV in Bielefeld unsere Thermostate testen.“

Die Hochschule Flensburg lobt die Initiative aus Nordschleswig. So sagt Prof. Dr. Bosco Lehr, Vizepräsident Internationales an der Hochschule Flensburg: „Als Hochschule und Partner der Wirtschaft in der deutsch-dänischen Grenzregion begrüße ich die Absicht von OJ Electronics, gezielt Studierende unserer Hochschule für Bachelor- und Masterarbeiten anzuwerben. Wir freuen uns über diese grenzüberschreitenden Kontakte. Es ist eine gute Gelegenheit für die Unternehmen, junge Hochschulabsolventen und Hochschulabsolventinnen als Fachkräfte in der Grenzregion zu gewinnen und ihnen auch eine Berufsperspektive zu eröffnen.“

Nach der Hochschule in Flensburg will die Sonderburger Firma die Zusammenarbeit mit Lehranstalten in Kiel und Heide ausbauen. „Nicht nur wir sind an dieser Zusammenarbeit interessiert. Mehrere Unternehmen in der Region suchen derzeit in Deutschland nach Fachkräften. Die Kontakte zu den Hochschulen werden hilfreich für die ganze Region sein“, so Damsgaard. swa

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