Katastrophenschutz

Deutsche Warn-SMS kann heute auf dänischen Handys landen

Deutsche Warn-SMS kann heute auf dänischen Handys landen

Deutsche Warn-SMS kann heute auf dänischen Handys landen

Apenrade/Aabenraa
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Mit der Technik Cell Broadcast sollen Warnungen an viele Mobilfunkgeräte in einem Gefahrengebiet geschickt werden. Foto: Yura Fresh/Unsplash

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Die deutschen Behörden testen ein neues Frühwarnsystem, bei dem Nachrichten auf Handys verschickt werden, die über deutsche Sendemasten eingeloggt sind. Menschen in Nordschleswig sollten sich daher nicht wundern, falls sie am Donnerstag, 8. Dezember, einen solchen Hinweis erhalten. Auch Dänemark arbeitet an dem gleichen Warnsystem.

Bürgerinnen und Bürger, die in Nordschleswig leben oder sich dort vorübergehend aufhalten, könnten am 8. Dezember um 11 Uhr Erfahrungen mit dem neuen deutschen Warnsystem sammeln. Menschen, die sich während der Tests in Nordschleswig aufhalten und deren Mobiltelefone mit einem deutschen Telefonmast verbunden sind, könnten einen Warnton hören und die von den deutschen Behörden gesendete Testnachricht empfangen.

Warnung ohne App möglich

Deutschland entwickelt – und testet jetzt – ein neues mobiles Warnsystem, das über Telefonmasten Warnungen an alle Mobiltelefone der Bürgerinnen und Bürger in einem Gebiet senden kann. Der Alarm wird auf das Handy übertragen, ohne dass die Personen eine App herunterladen oder sich für einen Dienst anmelden müssen. Die Technologie, die hinter dem neuen deutschen Warnsystem steckt, nennt sich „Cell Broadcast“ und ist vergleichbar mit dem Empfang von Radioübertragungen auf dem Handy.

Tests bald auch in Dänemark

In Dänemark entwickeln die Behörden ein ähnliches System, das dieselbe Technologie verwendet – unter anderem, weil eine EU-Richtlinie von 2018 dies vorschreibt. Aber es gibt noch viele andere triftige Gründe für die Einführung des neuen Systems, erklärte Bjarne Siewertsen, Fachberater bei der dänischen Katastrophenschutzbehörde, der Nachrichtenagentur „Ritzau“.

„Das ist eine superschlaue Art zu warnen. Es ist viel genauer als das, was es heute gibt, wo wir 1.078 Sirenen für diesen Zweck haben. Bis dahin stehen 16.000 Telefonmasten zur Verfügung, die es uns ermöglichen werden, unsere Warnungen viel gezielter auszusprechen. Gleichzeitig werden wir in der Lage sein, präzise Anweisungen zu erteilen, was ebenfalls eine große Verbesserung darstellt“, sagte er.

Das neue System soll die derzeitigen Sirenen ergänzen und wird bei denselben Ereignissen wie Flutkatastrophen eingesetzt. Ein konkreter Termin für die Inbetriebnahme des Systems wurde noch nicht festgelegt.

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