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SP peilt klimafreundliche Energieversorgung mit den Bürgern an

SP peilt klimafreundliche Energieversorgung mit den Bürgern an

SP peilt klimafreundliche Energieversorgung mit den Bürgern

Apenrade/Aabenraa
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Erwin Andresen (stehend) leitet die Arbeitsgemeinschaft Energie der Schleswigschen Partei (SP), die während der vergangenen Monate das energiepolitische Konzept der Partei der deutschen Minderheit überarbeitet hat. Foto: Volker Heesch

Stadtratsmitglied Erwin Andresen erwartet von Bürgern auch Akzeptanz für Windräder und Stromtransport, wenn die Energiewende gelingen soll. Rückenwind für Projekte durch mehr Entschädigung für Windkraftanlagen-Nachbarn und Beteiligung an Erträgen.

Die Arbeitsgruppe Energie der Schleswigschen Partei (SP) hat ein neues Programm zur Energiewende in Nordschleswig erarbeitet. Der SP-Vorstand hat das Konzept gebilligt, das auf die Stärkung der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen setzt.

Mehr klimafreundlichen Strom nutzen

Parallel zur Zurückdrängung der Nutzung fossiler Energieträger muss nach Ansicht der SP die Verwendung klimafreundlich produzierten Stroms ausgebaut werden.

Bürger müssen Windräder und Leitungen akzeptieren

Der Leiter der Arbeitsgruppe, SP-Stadtratsmitglied Erwin Andresen, fordert von den Bürgern aber auch Bereitschaft, erforderliche Anlagen zu akzeptieren. „Ohne Windräder und Stromleitungen können Energiewende und Klimaschutz nicht gelingen“, so Andresen. „Das wird den Bürgern aber erleichtert, wenn sie nicht nur Entschädigungen als Nachbarn von Windparks bekommen, sondern auch an Erträgen solcher Anlagen beteiligt werden, indem sie dort investieren können“, so das Mitglied im Apenrader Stadtrat. 

Mehr Entschädigung für Anwohner richtig

SP-Parteisekretärin Ruth Candussi verweist darauf, dass die erst vor wenigen Tagen mit breiter parlamentarischer Mehrheit im Folketing vereinbarten höheren Entschädigungen für Nachbarn von Wind- und Solarenergieanlagen in Nordschleswig der in den vergangenen Jahren ausgebremsten Nutzung klimafreundlicher Energiequellen neuen Schwung verleihen könnten.

Bürger in Planungen einbeziehen

„Die Bürger müssen mit in die Planungen einbezogen werden“, beschreibt Ruth Candussi einen der Grundsätze der SP, die während der vergangenen Jahre für das Konzept eingetreten ist, Bürgerwindparks, die sich im benachbarten Nordfriesland bewährt haben, auch in Nordschleswig einzurichten. Durch Mitbeteiligung der Bürger an den Erträgen der Anlagen werde die Akzeptanz besonders für Windenergieparks steigen, so die Vorstellung der SP.

Eine Grundidee der SP ist auch, die Energiegewinnungsprojekte in Nordschleswig mit der regionalen Wirtschaft zu verknüpfen. „Nordschleswig sollte sich die Energiewende als erklärtes Ziel auf die Fahne schreiben und die Umstellung auf grünen Strom bewusst angehen“, heißt es in den neuen SP-Grundsätzen.

Nordschleswigs Kommunen sollten zusammenarbeiten

Ganz wichtig ist es für die SP, die in allen Stadträten der vier nordschleswigschen Kommunen vertreten ist, dass die Kommunen zusammenarbeiten. Das 2018 gegründete Sekretariat für strategische Energieplanung der vier Kommunen sollte nach Vorstellungen der SP dabei eine bedeutende Rolle spielen. Zusätzlichen Anschub könnte es geben, nachdem die Folketingsparteien kürzlich auch finanzielle Anreize für Kommunen vereinbart haben, auf deren Territorien Windkraft- und Fotovoltaikanlagen errichtet werden.

Anreize für Kommunen nützlich

Solche Anreize begrüßt Erwin Andresen, denn in allen Kommunen Nordschleswigs sind die Stadträte meist eingeknickt, sobald sich Bürgerproteste gegen Windparks formiert haben. Angesichts des in den vergangenen Jahren deutlich stärkeren Widerstands von Bürgern gegen Windkraftprojekte an Land in allen nordschleswigschen Kommunen plädiert die SP für mehr Einsatz, um die Bürger von der Notwendigkeit solcher Anlagen zu überzeugen. Grundsätzlich sollten die Anlagen aber Rücksicht auf die Umwelt in den berührten Gebieten nehmen.

Vorrang für Fernwärme

Ein weiterer Baustein im SP-Energiekonzept ist die Unterstützung für den Ausbau der Fernwärmeversorgung. „Ziel sollte eine Verknüpfung der Zentren in Nordschleswig sein“, heißt es im SP-Konzept. Erwin Andresen sieht Potenzial bei der Nutzung von Überschusswärme, die beispielsweise in Pattburg ins Fernwärmenetz aus der Arla-Meierei Krusau geliefert werden soll – als Beitrag zur Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen.

 

 

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