Gesundheitswesen

Produktivitätsdruck auf die Regionen: Abkommen steht

Produktivitätsdruck auf die Regionen: Abkommen steht

Produktivitätsdruck auf die Regionen: Abkommen steht

Kopenhagen/Vejle
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Krankenhaus
Foto: Morten Stricker/Scanpix

Die dänischen Regionen erhalten 500 Millionen Kronen und sollen um zwei Prozent produktiver wirtschaften. Der dänische Patientenverband befürchtet, dass die Patienten negative Folgen spüren werden – denn für 500 Millionen Kronen soll um zwei Milliarden Kronen effektivisiert werden.

Die dänischen Regionen erhalten 500 Millionen Kronen und sollen um zwei Prozent produktiver wirtschaften. Der dänische Patientenverband befürchtet, dass die Patienten negative Folgen spüren werden – denn für 500 Millionen Kronen soll um zwei Milliarden Kronen effektivisiert werden.

Der Verband der fünf dänischen Regionen, Danske Regioner, und die dänische Regierung haben sich auf ein Ökonomieabkommen für 2018 geeinigt. Der Interessenverband Danske Patienter befürchtet, dass der erhöhte Produktivitätsdruck („produktivitetskrav“, laut Abkommen zwei Prozent) den Mitarbeitern in den regionalen Krankenhäusern das Leben (noch) schwerer macht. Die Region Süddänemark ist mit dem getroffenen Übereinkommen insgesamt aber zufrieden.

„Alle im Gesundheitswesen können sicher sehen, dass es unzeitgemäß ist, jährlich eine Produktivitätsforderung zu stellen. Mit dem Abkommen 2018 sind sich die Partner auch darüber einig, dass die Planungsstruktur innerhalb des Gesundheitswesens verändert und entwickelt werden muss. Ich hoffe, dass die Regierung erkennen wird, dass neue Modelle erforderlich sind, um die Qualität und den Zusammenhang bei der Behandlung von Patienten noch mehr zu unterstützen“, so die Vorsitzende des Regionsrates Süddänemark, Stephanie Lose (Venstre). Die Regionen erhalten 2018 500 Millionen Kronen extra, um ihre Ausgaben zu decken. Süddänemark bekommt rund 100 Millionen, unter anderem, um den gestiegenen Preisen für Medikamente Rechnung zu tragen.

„Mit dem Abkommen bin ich zuversichtlich, was die kommende Budgetrunde angeht. Ich bin der Meinung, dass wir 2018 ohne große Sparrunden auskommen werden. Aber ohne Frage müssen wir uns weiter anstrengen, damit am Ende alles zusammenhängt“, so Lose.

Danske Regioner ist es gelungen, die Forderung der Regierung nach Einsparungen bei regionaler Entwicklung in Höhe von zehn Prozent abzuwenden.

Zudem wurden 150 neue Plätze („nye særlige pladser“) in den Psychiatrien beschlossen, 30 davon soll die Region Süddänemark einrichten.

Danske Patienter befürchtet negative Auswirkungen des Abkommens. „Das Gesundheitswesen erhält eine halbe Milliarde Kronen zusätzlich – aber zugleich soll man mehr produzieren, für rund zwei Milliarden Kronen. Das ist nicht tragbar“, sagt die Vorsitzende Camilla Hersom. „Man erntet, bevor man sät. Und das werden die Patienten im kommenden Jahr zu spüren kriegen. Die Partner des Abkommens haben zu großes Vertrauen darin, dass Entbürokratisierung, Superkrankenhäuser und begrenzter Wachstum in den Medikamentenausgaben die Qualität im Gesundheitswesen sichern.“

Der Rat Süddänemark wird am 19. Juni die Ökonomieabsprache näher erörtern. Über das Budget der Region 2018 wird der Geschäftsausschuss erstmals am 16. August verhandeln. Der Regionsrat will das Budget für 2018 voraussichtlich am 25. September verabschieden.

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