Bahn

Platz für mehr Verkehr auf dem Einzelgleis

Platz für mehr Verkehr auf dem Einzelgleis

Platz für mehr Verkehr auf dem Einzelgleis

Rasmus Just/jv/wt
Nordschleswig/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Auch wenn es ab Tingleff Richtung Grenze eingleisig weitergeht, ist die Strecke noch nicht voll ausgelastet. Foto: Volker Heesch

Das Einzelgleis zwischen Tingleff und Pattburg kann noch 40 Prozent mehr Züge verkraften, hat Banedanmark errechnet.

Auch wenn die Bahnstrecke zwischen Tingleff/Tinglev und Pattburg/Padborg die einzige eingleisige Strecke zwischen Stockholm und Sizilien ist, so bildet sie momentan noch kein Nadelöhr, das zu großen Verspätungen beim Zugverkehr führt. So lautet die Einschätzung von Banedanmark nach einer Anfrage von „JydskeVestkysten“.

„Die derzeitig eine Spur kann auf den ganzen Tag verteilt eine Steigerung des Verkehrsaufkommens um 40 Prozent verkraften. Mit einer Streckenkapazität von bis zu 120 Zügen pro Tag ist, auf den Tag verteilt, reichlich Kapazität für die 70 Züge, die täglich auf der Strecke fahren“, teilt Banedanmark der Zeitung mit.

Einige Stunden jeden Tag, wo fünf Züge pro Stunde fahren, sei die Strecke jedoch nahezu voll ausgelastet.

Banedanmark hat keine Kenntnis von einer „Anhäufung“ von Zügen durch das Einzelgleis. Jedoch gebe es gelegentlich Wartezeiten von fünf bis zehn Minuten, wenn zwei Züge sich treffen. Dies würde in erster Linie Güterzüge betreffen.

Täglich fahren 28 Personenzüge auf der Strecke. Die Anzahl der Güterzüge variiert, liegt jedoch im Schnitt bei 44.

Die Behörde erwartet, dass die Anzahl der Güterzüge bis 2030 steigen wird, da Transport von der Straße auf die Schiene verlagert werden wird.

Sollte ein zweites Gleis gebaut werden, würde sich die Kapazität auf der Strecke verdreifachen.

Politiker erwarten steigenden Güterverkehr

Anhänger eines zweiten Gleises haben wiederholt argumentiert, das Einzelgleis würde ein „Nadeløhr“ (flaskehals) ausmachen.

Der Transportsprecher der Dänischen Volkspartei, Hans Kristian Skibby, meint, man solle rechtzeitig vorausplanen.

„Es ist richtig, dass die Strecke weniger belastet ist, als das zukünftig der Fall sein wird“, räumt er gegenüber „JyskeVestkysten“ ein.

„Wir müssen jedoch bedenken, dass mehr Güter von den Lkw auf die Züge verlagert werden sollen. Es wird deutlich mehr Güterverkehr auf die Bahnen zukommen.“

Skibby verweist auch darauf, dass ein zweites Gleis nicht von heute auf morgen angelegt werden könne.

Für das lokale Mitglied des Folketings, Elle Trane Nørby (Venstre), ist die Information einer Restkapazität von 40 Prozent neu.

„Das zweite Gleis ist trotzdem noch aktuell. Wir brauchen es auch als extra Sicherheit im Fall einer Entgleisung oder wenn eine Leitung herunterfällt“, meint sie. 

Auch Trane Nørby verweist auf die Verlagerung von Verkehr auf die Schiene.

Mehr lesen

Mobilität

Dänemark sichert Millionen Kronen für grenzüberschreitenden Bahnverkehr zu

Apenrade/Aabenraa Dänemark und die schleswig-holsteinische Nahverkehrsgesellschaft Nah.SH arbeiten an der Umsetzung des künftigen Regionalverkehrs im Grenzland. Wie aus einem zuvor vertraulichen Papier des Transportministeriums hervorgeht, wird Dänemark Neuanschaffungen und Umrüstungen von deutschen Zügen mitfinanzieren, die ab 2027 bis nach Tingleff rollen sollen. Nicht alle sind glücklich über diese Lösung.

Deutsche Regionalbahnen sollen ab 2027 bis nach Tingleff fahren.