Viel muss schon schiefgehen, damit die zweite Vorsitzende von Venstre nach dem 24. Januar nicht Stephanie Lose heißt.

Bereits unmittelbar, nachdem Inger Støjberg den Posten niederlegen musste, wurde Lose als Favoritin gehandelt.

Am Donnerstag hat sie nun offiziell ihre Kandidatur auf Facebook bekannt gegeben.

Bislang war der Viborg-Bürgermeister Ulrik Wilbek der Einzige, der seine Bereitschaft erklärt hatte. Doch hat er bereits im Vorfeld gesagt, dass er nicht zu einer Kampfabstimmung antreten werde. Nun sagt er zu „TV Midt/Vest“, dass er an dieser Einstellung festhält und somit aus dem Rennen ausscheidet.

Damit ist die Regionalratsvorsitzende der Region Süddänemark derzeit einzige offizielle Kandidatin für den Posten.

Der politische Kommentator Jarl Cordua, der das Innenleben von Venstre aus dem Effeff kennt, sieht sie als nahezu perfekte Kandidatin. Sie vertritt die Venstre-Basis im ländlichen Raum, gehört mit ihren 38 Jahren nicht zur alten Garde der Partei, hat politische Durchsetzungskraft und ist eine Frau.

Nach Corduas Einschätzung ergänzt sie Venstre-Chef Jakob Ellemann-Jensen somit in nahezu idealer Weise.

Selbst präsentiert sie sich nahezu als Gegenpol zu der zurückgetretenen Støjberg.

„Ich möchte die Rolle als zweite Vorsitzende neu definieren“, schreibt Lose auf Facebook.

Der Posten muss neu besetzt werden, nachdem Inger Støjberg vor Silvester von der übrigen Venstre-Führung gezwungen wurde, ihr Amt niederzulegen. Dies geschah, nachdem die Anordnungskommission scharfe Kritik an ihr geäußert hatte und ihr nun ein Reichsgerichtsverfahren droht.

Ellemann-Jensen hat jedoch auch keinen Hehl daraus gemacht, dass er Støjbergs lautstarken Stil häufig als illoyal empfunden hat.

Lose sieht sich in einer grundsätzlich anderen Rolle.

„Sollten Venstres Mitglieder mich als zweite Vorsitzende unserer Partei wählen, werde ich mich aktiv und engagiert mit inneren Anliegen befassen. Ich würde es dem Vorsitzenden überlassen, die Politik Venstres gegenüber den Medien zu vertreten.“

Lose ist in Lügumkloster (Løgumkloster) geboren worden und hat am Gymnasium in Tondern (Tønder) ihr Abitur gemacht.

Venstre will am 24. Januar die Nachfolge von Støjberg beschließen.

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