Museum Sønderjylland

„Niveau der Staatsmittel darf nicht gesenkt werden“

„Niveau der Staatsmittel darf nicht gesenkt werden“

„Niveau der Staatsmittel darf nicht gesenkt werden“

Apenrade/Aabenraa
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Foto: jv.dk

Der Vorsitzende von Museum Sønderjylland, Jens Møller (V), hofft bei der von Kulturministerin Mette Bock (LA) geplanten Reform auf Mittel für Nordschleswig.

„Wir haben seit der Ankündigung der Kulturministerin Mette Bock (LA), dass sie das System der staatlichen Museumsfinanzierung  durchleuchten lassen will, noch nichts gehört. Aus Sicht von Museum Sønderjylland darf das heutige Niveau der staatlichen Finanzierung der Museen in Nordschleswig aber nicht gesenkt werden“, erklärt der Vorsitzende des Museumsverbundes, Regions- und Stadtratsmitglied Jens Møller (V), Lügumkloster, gegenüber dem Nordschleswiger.

Der Vorsitzende des Museumsverbundes weist darauf hin, dass zum Jahresbeginn 2018 die Maßnahmen zur Kostensenkung  im Betrieb der nordschleswigschen Museen  umgesetzt werden. „Wir haben nicht nur Museen wie in Scherrebek geschlossen oder in neue Trägerschaft abgegeben,  wir rationalisieren auch intern“, betont Møller und   setzt darauf, dass die Kulturministerin die große Bedeutung  der Museen in Nordschleswig berücksichtigt, die wie das Museum Schloss Sonderburg mit Ausstellungen und Aktivitäten anlässlich der 100. Wiederkehr  der Volksabstimmung in Schleswig und der Abtretung Nordschleswigs 1920 von Deutschland an Dänemark weit über die Grenzen des Landesteils  Resonanz finden. Rationalisiert wird u. a. dadurch, dass die Museumshandwerker künftig nicht nur in einem Museum eingesetzt werden. So könnten z. B. Ausstellungen schneller auf- und abgebaut werden. 

Expertengruppe

Vor einigen Wochen hatte Kulturministerin Mette Bock die Einsetzung von Expertengruppen angekündigt, die das System der staatlichen Museumsförderung analysieren und Vorschläge für eine Neuordnung präsentieren sollen. „Die Struktur der Förderung der rund 100 staatlich anerkannten Museen sollte mal entstaubt werden“, erklärte die Ministerin Mitte Juli. Sie hatte darauf hingewiesen, dass es heute kaum möglich sei, einem Museum die staatliche Förderung zu entziehen, selbst wenn dieses nicht seinen Aufgaben nachkommt. Auch sei es schwer, neuen Museen staatliche Mittel zukommen zu lassen.

Es war darauf hingewiesen worden, dass einzelne Museen wie die Glyptothek in Kopenhagen und Louisiana  auf Nordseeland je 30 Millionen Kronen jährlich vom Staat bekommen, während das ebenfalls sehr stark besuchte Museum in Skagen, das sämtliche Skagen-Maler präsentiert, jährlich mit 1,7 Millionen Kronen auskommen muss.
Der kulturpolitische Sprecher der Dänischen Volkspartei, Alex Ahrendtsen, stellte gegenüber Jyllands-Posten fest, dass  die  Vergabe der Zuschüsse zufällig sei.  Auch der Kultursprecher der Sozialdemokraten im Folketing, Mogens Jensen, hält eine Neuordnung für erforderlich. 

In Nordschleswig tragen nur 3,2 Mio. Kronen durch  Eintrittsgelder zur Finanzierung des Museumsverbundes bei. 13 Millionen kommen  für archäologische Untersuchungen bei Bauprojekten in die Kasse. 

 

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