Gesundheitswesen

Medizinische Versorgung im Nahbereich wird gestärkt

Medizinische Versorgung im Nahbereich wird gestärkt

Medizinische Versorgung im Nahbereich wird gestärkt

Kopenhagen/Apenrade
Zuletzt aktualisiert um:
Ellen Trane Nørby Foto: Mads Claus Rasmussen / Ritzau Scanpix

209 Millionen Kronen für Ärzte- und Gesundheitshäuser – Mittel auch für Einrichtungen in Nordschleswig.

In Nordschleswig ist in den vergangenen Jahren mit Einrichtung von Ärzte- und Gesundheitshäusern die medizinische Versorgung der Patienten in Wohnortnähe gestärkt worden. Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) hat nun die Bereitstellung von zusätzlich 209,5 Millionen Kronen zweckgebunden für die dezentrale Einrichtung von Ärzte- und Gesundheitshäusern  bekannt gegeben.

Damit werden weitere Vorgaben der zwischen den Regierungsparteien und Dänischer Volkspartei vereinbarten Gesundheitsreform umgesetzt.

„Für die Patienten wird der Weg zur Behandlung verkürzt“, so Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby, die vor einigen Monaten die im Tonderner Krankenhaus eingerichteten Angebote  zur Versorgung der Patienten besichtigt  und als vorbildlich für  den Ausbau der dezentralen ärztlichen Angebote nach der Zentralisierungswelle im Krankenhauswesen während der vergangenen Jahre bezeichnet hatte.

Laut Ministerium werden im Zuge der neuen Investitionen noch mehr Ärzte, Hebammen, Gesundheitspfleger, medizinische Laboranten,  Arzthelferinnen und Physiotherapeutinnen  unter einem Dach zu finden sein. „Man bekommt dort verschiedene Behandlungen an einer Stelle. Man kann vielleicht zum Arzt gehen, Physiotherapie erhalten und Blutproben abgenommen bekommen“, so Ellen Trane Nørby, die erwartet, dass viele Patienten Zeit sparen können und Erleichterungen verspüren werden.

Mit Zusatzmitteln in Höhe von 28,1 Millionen Kronen wird in Hadersleben die Etappe 2 beim Ausbau des Gesundheitscenters finanziert.  Es wird eine Gemeinschaft  unterstützt, die in der medizinischen Behandlung auch psychiatrische Angebote fächerübergreifend einschließen soll. In Apenrade wird mit 14 Millionen Kronen der Ausbau des Apenrader Gesundheitshauses, besonders auch  die  Ausstattung mit digitaler Technik, finanziert. Nach Tondern fließen 2,3 Millionen Kronen für die Zukunftssicherung des Gesundheitshauses in Toftlund.

Ellen Trane Nørby bezeichnet als weiteren Zweck der Mittelfreigabe die Stärkung  der Versorgung des ländlichen Raums und anderer Gebiete, in denen vielfach Mangel an niedergelassenen Ärzten herrscht.

„Wir wissen, dass einige  Ärzte gerne an Orten arbeiten möchte, wo wir heute Probleme haben, den Bedarf abzudecken. Doch sie befürchten, dort allein, ohne Kollegen, arbeiten zu müssen. Mit den Ärzte- und Gesundheitshäusern bekommen sie die fachliche Gemeinschaft“, so die Gesundheitsministerin.

Sie teilte auch mit, dass den Entbindungsstationen landesweit 52,5 Millionen Kronen zusätzlich bereitgestellt werden.  

Mehr lesen

Grönland

Zwangsverhütung: Immer mehr Frauen klagen gegen dänischen Staat

Kopenhagen Die dänische Kolonialmacht ließ Grönländerinnen zwischen 1966 und 1975 gegen ihren Willen Spiralen zur Empfängnisverhütung einsetzen. 143 der betroffenen Frauen verklagen Dänemark nun wegen der Verletzung der Menschenrechte. Eine grönländische Arbeitsgruppe, die sich dafür einsetzt, die Übergriffe durch den dänischen Staat aufzudecken, wurde kürzlich vom Rat für Menschenrechte mit dem Menschenrechtspreis 2023 ausgezeichnet.