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Kritik aus der Grenzregion: Beschwerdebrief an Merkel und Frederiksen

Kritik aus der Grenzregion: Beschwerdebrief an Merkel und Frederiksen

Kritik aus Grenzregion: Beschwerde an Merkel und Frederiksen

Kopenhagen/Nordschleswig/Südschleswig
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Auch Donnerstag gab es wieder lange Wartezeiten am Grenzübergang Krusau/Kruså. Foto: Karin Riggelsen

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Preben Jensen und Simone Lange von der Region Sønderjylland-Schleswig bemängeln die fehlende Kommunikation zwischen Dänemark und Deutschland während der Corona-Pandemie. Sie wollen für das Grenzland mehr Gehör finden.

An der deutsch-dänischen Landesgrenze ist es im Zuge der Grenzschließungen während der Corona-Pandemie zu großen Problemen gekommen. Deshalb schreiben die Spitzenpolitiker der Region Sønderjylland-Schleswig nun einen Beschwerdebrief an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die dänische Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) in der Hoffnung, dass das Grenzland in Zukunft mehr Gehör findet.

In einer Pressemitteilung üben der Vorsitzende der Region, Preben Jensen (Venstre), und die Vize-Vorsitzende, Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD), schwere Kritik an der fehlenden Kommunikation in Verbindung mit den Corona-Maßnahmen an der deutsch-dänischen Grenze.

Lange Liste an Problemen

„Einreisebeschränkungen wurden kurzfristig eingeführt, spärliche Informationen zu Testkapazitäten führten zu chaotischen Zuständen. Schreiben zu konkreten Fragestellungen wurden spät oder gar nicht beantwortet, es gibt unklare Dienstwege. Die Rechtslage war häufig unklar und es entstanden Fragen zur Auslegung der einzelnen Bestimmungen“, lauten die Kritikpunkte der Region.

Die Führung der Region Sønderjylland-Schleswig habe den „Bedarf eines festen Kommunikationskanals festgestellt", heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Forderung: Dialog zwischen Dänemark und Deutschland

In dem Brief an Kanzlerin Merkel und Staatsministerin Frederiksen fordert die deutsch-dänische Grenzregion Dänemark und Deutschland zu einem engeren Dialog auf.

„Auch nach der Pandemie bleibt die Kommunikation zu grenzbezogenen Themen wichtig, und deshalb brauchen wir direkte Ansprechpartner“, so Peter Hansen, Leiter des Regionskontors.

Gleichzeitig hat die Region Sønderjylland-Schleswig zu einem jährlichen Grenzlandgespräch eingeladen, das den Kontakt zwischen den verschiedenen Partnern vertiefen soll.

Minister will Öresundregion helfen

Auch zwischen Schweden und Dänemark gab es und gibt es ähnliche Herausforderungen an der Grenze. Bei einem Ministertreffen habe man konkret über Themen gesprochen, so Dänemarks Minister für nordische Zusammenarbeit, Flemming Møller Mortensen (Soz.), zu „News Øresund“.

Er wolle der Öresundregion gemeinsam mit seiner schwedischen Amtskollegin Anna Hallberg helfen. Man sei sich einig, dass es töricht sei, nicht aus den Fehlern anderer zu lernen.

,„Aber es ist auch töricht, nicht aus unseren eigenen Fehlern zu lernen. Wir müssen uns also wirklich überlegen, was wir anders machen können“, so Mortensen.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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