Stacheldraht und Beton

Dänische Regierung wollte 2015 eine Mauer an der deutschen Grenze bauen

Dänische Regierung wollte 2015 eine Mauer an der deutschen Grenze bauen

Dänische Regierung wollte Mauer an deutscher Grenze bauen

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Stacheldraht
Tausende Meter Stacheldraht-Rollen liegen in Skrydstrup bei Hadersleben auf Lager. (Symbolbild) Foto: Patrick Hendry/Unsplash

Eine 33 Kilometer lange Wand sollte zwischen Nord- und Ostsee errichtet werden. 21,7 Millionen Kronen Steuergelder sind in die Vorbereitungen geflossen.

Die damalige dänische rechtsliberale Regierung wollte im Zuge der sogenannten „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 eine 33 Kilometer lange Mauer an der Grenze nach Deutschland bauen. Das geht jetzt aus einer Antwort von Justizminister Nick Hækkerup (Soz.) ans Folketing hervor.

Wie die Tageszeitung „Berlingske“ berichtet, hat das Verteidigungsministerium damals unter anderem 37.500 Stacheldrahtspiralen und 37.000 Stacheldraht-Pfähle bestellt.

Die Geschichte war zuerst bekannt geworden, als der damalige Justizminister Søren Pind (Venstre) vergangene Woche sein Buch „Frie Ord“ veröffentlichte. Demnach sollte es eine Mauer aus Beton und Stacheldraht an der Grenze zu Deutschland geben, und sehr präzise Pläne seien ausgearbeitet worden.

Zaun lagert in Nordschleswig

Rosa Lund, Abgeordnete der linken Einheitsliste, wollte nun wissen, wie viel Geld für welche Materialien in dem Zusammenhang ausgegeben wurde. Diese Liste liegt nun vor.

Das Material hätte laut Erklärung des Justizministeriums für einen Stacheldrahtzaun von 33 Kilometern Länge gereicht.

Nachdem weder Mauer noch Zaun an der Grenze gebaut wurden (vom späteren sogenannten Wildschweinzaun abgesehen), wurden die Materialien am Luftwaffenstützpunkt in Skrydstrup bei Haderleben eingelagert. 90 Prozent seien davon noch übrig, der Rest im Verteidigungswesen in Gebrauch.

Mehr lesen