Flurbereinigung

Brachlegung von Auen im Interesse der Landwirte

Brachlegung von Autälern im Interesse der Landwirte

Brachlegung von Autälern im Interesse der Landwirte

Paul Sehstedt
Tingleff/Tinglev
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Die Regierung will über einen dreijährigen Zeitraum 600 Millionen Kronen darauf verwenden, die Felder in Niederungen durch Überschwemmung wieder in Natur zu verwandeln. Foto: Karin Friedrichsen

Für 600 Millionen Kronen sollen 15.000 Hektar der Agrarnutzung entzogen werden. LHN-Direktor Tage Hansen hat noch keinen Überblick über die Folgen.

„Der Regierungsvorschlag ist noch so neu, dass ich ihn unmittelbar nicht vollständig kommentieren kann“, erklärt Tage Hansen, Direktor des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig LHN gegenüber dem ‚Nordschleswiger’ nach der Bekanntgabe, dass die Regierung gemeinsam mit ihren traditionellen parlamentarischen Unterstützern 600 Millionen Kronen über einen dreijährigen Zeitraum verwenden wollen, um Felder in Niederungen (lavbundsjord) durch Überschwemmung wieder in Natur zu verwandeln.

„Das ist viel Geld und die Schwierigkeit besteht darin, genügend Areale für die Flurbereinigung zu beschaffen“, setzt Hansen fort, „doch das ist von Gegend zu Gegend unterschiedlich. Wir müssen uns intensiv mit dem Vorschlag auseinandersetzen.“

In Dänemark liegen 171.000 Hektar der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Niederungen. Von diesen Flächen werden erhöhte Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) und Distickstoffmonoxid (N2O)(Lachgas) freigesetzt. Diesen Ausstoß wollen die Politiker reduzieren, um so den Umweltzielen Dänemarks näherzukommen.

Umweltziele durch Überflutung realisieren

„Durch Überflutung werden die Emissionen verhindert, und die Landwirtschaft kann somit ihren Anteil am Gelingen der Umweltziele erhöhen“, erläutert Hans Henrik Post, Abteilungsleiter für Pflanzenanbau, Umwelt und Ökologie beim LHN, gegenüber dem ‚Nordschleswiger‘. „Landwirte können aber nicht ihre Flächen in den Auen ohne Verlustausgleich unter Wasser setzen. Sie haben die Felder zum vollen Preis gekauft und müssen dafür auch voll entschädigt werden, entweder durch Flurbereinigung oder finanzielle Kompensation.“

Laut Regierungsvorschlag sollen 15.000 Hektar entwässerter, stark mit Biomasse wie Torf durchsetzte Areale aus der Agrarnutzung genommen werden. Dafür sollen bis 2022 rund 600 Millionen Kronen ausgegeben werden. Von denen werden 255,5 Millionen Kronen der Umweltverwaltung (Miljøstyrelsen) zugeführt, um mit den einzelnen Grundbesitzern eine einmalige Schadensersatzzahlung zu verhandeln. Die Naturverwaltung (Naturstyrelsen) erhält 329 Mio. Kronen, damit sie sofort mit Umlegungsprojekten auf geeigneten Gebieten anfangen kann. Letztendlich werden 17,3 Mio. Kronen für den Aufbau einer Datei, die das erlangte Wissen registriert, veranschlagt.

Die 600 Mio. Kronen sind ein Teil eines Zwei-Milliarden-Kronen-Pakets, das über zehn Jahre hinweg umweltverbessernde Maßnahmen finanziert. Die Regierung rechnet damit, dass die Landwirtschaft nach der Umsetzung der Projekte ab 2030 ganze 0,27 Millionen Tonnen weniger CO2 ausstößt. Regierungsziel ist, den Ausstoß umweltschädlicher Gase bis 2030 um 70 % zu reduzieren.

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