Grenzkontrollen

6.144 Personen abgewiesen und 801 Waffen beschlagnahmt

6.144 Personen abgewiesen und 801 Waffen beschlagnahmt

6.144 Personen abgewiesen und 801 Waffen beschlagnahmt

jt
Kopenhagen/Nordschleswig
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Foto: dpa

Vor drei Jahren hat Dänemark die vorübergehenden Grenzkontrollen eingeführt. Diese haben weiterhin Kritiker und Befürworter in der dänischen Politik.

In den drei Jahren, seit es die Grenzkontrollengibt, wurden bisher 6.144 Personen abgewiesen und 801 Waffen beschlagnahmt. Darüber hinaus wurden insgesamt 5.479 Anzeigen aufgrund des Menschen- und Drogenschmuggels sowie Waffenbesitzes erstattet. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Reichspolizei, wie DR Syd berichtet.

Martin Henriksen, rechtspolitischer Sprecher der Dänischen Volkspartei, ist einer der Befürworter der Grenzkontrollen. Ihm zufolge verdeutlichen diese Zahlen den Effekt der Kontrollen. „Zudem hat es auch einen gewissen Symbolwert, dass man sehen kann, wo Dänemark anfängt und endet“, so Henriksen zu DR Syd.

Seine sozialdemokratische Kollegin, Trine Bramsen, sieht das ähnlich. Sie meint, dass die Kontrollen berechtigt sind. „Dass die Grenzkontrollen, wie einige meinen, sinnlos sind und lediglich der Symbolpolitik dienen, hängt nicht mit der Realität zusammen. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache“, so Bramsen.

Vorläufig wird bis Mitte April noch an der deutsch-dänischen Grenze kontrolliert, und das stößt nicht auf Zustimmung bei den Radikalen und den Volkssozialisten. „Dass so viele Polizeibeamte an der Grenze ihren Dienst verrichten müssen, bezahlen wir mit einem hohen Preis“, so die rechtspolitische Sprecherin der Radikalen, Lotte Rod, und ergänzt: „Das bedeutet, dass die Beamten weniger Zeit für die übrige Polizeiarbeit haben.“

Auch der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, ist kein Befürworter der Grenzkontrollen. In der Vergangenheit habe er diese oft als „reine Symbolpolitik“ bezeichnet. „Für das viele Geld, das die Kontrollen kosten, ist das meiner Meinung nach kein Erfolg“, so Jürgensen. „Das Geld hätte man lieber in doppelt bemannte Polizeistreifen stecken sollen. Die hätten mehr erreicht“, so der Hauptvorsitzende.

Die vorläufigen Grenzkontrollen wurden 2015 aufgrund des damals aufkommenden Flüchtlingsstroms eingeführt. Die Dänische Volkspartei setzt sich auch für ähnliche Kontrollen an der Grenze zu Schweden ein.

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