Wiedereröffnung

Corona-Automatismus soll für lokale Schließungen sorgen

Corona-Automatismus soll für lokale Schließungen sorgen

Corona-Automatismus soll für lokale Schließungen sorgen

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Mit automatisierten lokalen Schließungen will die Regierung die Verbreitung des Coronavirus künftig in Schach halten. Foto: Jens Büttner

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Als Teil der Rahmenvereinbarung zur Wiedereröffnung hat das Wirtschaftsministerium ein Modell für automatische lokale Shutdowns ausgearbeitet. Dies bedeutet, dass lokale Schließungen durchgeführt werden, sobald die testkorrigierte Inzidenzzahl auf über 200 per 100.000 Einwohner in einer Kommune steigt.

Schnelle und effektive Schließungen, sogenannte Shutdowns, sind ein wichtiges Werkzeug im Einsatz gegen das Coronavirus. Deshalb hat das Wirtschaftsministerium ein Modell ausgearbeitet, das zu automatischen Schließungen auf lokaler Ebene führt, sobald die testkorrigierte Inzidenzzahl in einer Kommune den Grenzwert von 200 überschreitet.

Lokale Schließungen bei Inzidenzzahl über 200

Für das lokale Wirtschaftsleben hat eine über dem Grenzwert liegende Inzidenzzahl in der betroffenen Kommune folgende Konsequenzen:

  • Schließung der Dienstleistungsbetriebe
  • Schließung der Restaurants
  • Schließung der Einkaufszentren, Arkaden, Basare und Kaufhäuser
  • Schließung der Einzelhandelsgeschäfte
  • Schließung der Vergnügungsparks
  • Private Arbeitgeber werden dazu aufgefordert, ihre Angestellten so weit wie möglich von zu Hause aus arbeiten zu lassen

Epidemiekommission und Folketing einbezogen

Die Schließung wird anhand einer Bekanntmachung (bekendtgørelse) umgesetzt, nachdem sie zuvor der Epidemiekommission und daran anschließend dem Epidemieausschuss des Folketings vorgelegt worden ist.

Aufhebung der Schließungen frühestens nach sieben Tagen

Erst wenn die Kommune an sieben Tagen in Folge eine testkorrigierte Inzidenz von unter 200 Infizierten hat, wird die Schließung aufgehoben.

Die Kriterien für die Schließung hat die dänische Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), empfohlen. Sie sind aus der momentanen Infektionssituation heraus entwickelt worden und sollen in Hinblick auf die Erfahrungen und die Entwicklung der Epidemie laufend bewertet und bei Bedarf angepasst werden.

Auch lokale Schulschließungen möglich

Neben kommunalen Schließungen ermöglicht das neue Modell auch lokale Schließungen von Schulen, sofern eine Gemeinde eine Inzidenzzahl von über 400 erreicht. Dies hat jedoch keine Konsequenzen für das Wirtschaftsleben.

Aktuell ist nur eine Kommune betroffen

Aktuell ist die Kommune Ishøj die einzige Kommune in Dänemark, die über dem zugelassenen Grenzwert liegt. Hier lag die Inzidenzzahl am 12. April bei 260 per 100.000 Einwohner. Dies bedeutet, dass der Shutdown des Wirtschaftslebens in der Kommune Ishøj so lange fortgesetzt wird, bis die Inzidenzzahl in der Kommune sieben Tage lang wieder unter dem Wert von 200 liegt.

Das Modell ist Teil der Rahmenvereinbarung zur Wiedereröffnung und ist vom Epidemieausschuss des Folketings behandelt worden. Es ist am 12. April in Kraft getreten.

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