Familiennachzug

Hoffnung für binationale Paare in Flensburg

Hoffnung für binationale Paare in Flensburg

Hoffnung für binationale Paare in Flensburg

Flensborg Avis/wt
Kopenhagen/Flensburg
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Laurs Pedersen und Sangduean Srisai leben notgedrungen in Flensburg. Jetzt schöpfen sie neue Hoffnung auf eine Rückkehr nach Dänemark. Foto: Tim Riediger / Flensborg Avis

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Ausländer- und Integrationsminister Mathias Tesfaye lässt die Regeln zum Familiennachzug überprüfen. Grundsätzlich will er jedoch die restriktive dänische Ausländerpolitik nicht ändern.

Es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer für die geschätzt 300 Däninnen und Dänen, die mit einem ausländischen Partner wegen der strikten Regeln zum Familiennachzug in Flensburg festhängen.

Ausländerminister Mathias Tesfaye (Soz.) will nämlich die Regeln überprüfen lassen, wie er in einer Pressemitteilung schreibt. Es solle überprüft werden, ob sie wie beabsichtigt funktionieren oder ob sie in der Praxis in einigen Fällen danebentreffen.

„Die Ausländergesetzgebung soll straff, aber nicht verrückt sein. Das habe ich vom ersten Tag an als Minister gesagt“, so Tesfaye.

Lohnzettel fehlte

Als eher verrückt empfindet das Ehepaar Sangduean Srisai und Laurs Pedersen die Regeln. Es ist im Oktober vergangenen Jahres von Struer nach Flensburg (Flensborg) gezogen. Srisai hatte eine Frist von zwölf Tagen bekommen, das Land zu verlassen. Eines der „Vergehen“ des Paares: Pedersen konnte als selbstständiger Firmenbesitzer keinen Lohnzettel vorweisen.

Jetzt freut er sich, dass die Regeln durchforstet werden sollen.

„Es ist gut, dass endlich etwas passiert. Ein Aspekt der ungerechten Absagen von Familiennachzügen ist, dass Dänemark große Steuereinahmen verloren gehen“, sagt er zu „Flensborg Avis“.

300 Paare in Flensburg

Das Paar ist bei Weitem nicht das einzige, das in Flensburg in einem unfreiwilligen Exil lebt. Wie „Flensborg Avis“ und „Der Nordschleswiger“ berichtet haben, soll es sich um geschätzt 300 handeln. Im schwedischen Malmø lebt eine entsprechende Anzahl.

 

„In der letzten Zeit hat es eine öffentliche Debatte über konkrete Fälle gegeben, die Anlass sind zu überlegen, ob die Regeln ihren Zweck erfüllen. Vor diesem Hintergrund habe ich beschlossen, sie in die Werkstatt zu fahren, um sie einem Servicecheck zu unterziehen“, so Tesfaye.

Die erwähnte Werkstatt ist eine Arbeitsgruppe, zu der Interessenten eingeladen sind. Der Anwaltsrat, der Verband der Ausländeranwälte, das Institut für Menschenrechte, der Verband der Kommunen (KL), die Ausländerbehörde, der Ausländerrat sowie die Vereine Danes Worldwide und Ægteskab Uden Grænser sollen vertreten sein.

Tesfaye folgt damit einer Aufforderung von sowohl linken als auch bürgerlichen Parteien im Folketing.

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