Kultur

Der Regionsrat will die Tour de France – immer noch

Der Regionsrat will die Tour de France – immer noch

Der Regionsrat will die Tour de France – immer noch

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Vejle
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Das Tour-Peloton könnte auch bald einige Etappen in Däenmark fahren. Foto: Philippe Wojazer/Ritzau Scanpix/Reuters

Am Montag tagte der Rat der Region Süddänemark. Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein noch in den Verhandlungen steckender, möglicher Dänemark-Start der größten Radsport-Veranstaltung der Welt. Die Politiker haben eine Entscheidung getroffen.

Der Traum vom Tour-Start ist bereits ein paar Jahre alt: 2015 hatten die Politiker eine Finanzspritze von fünf Millionen Kronen für einen eventuellen Tour-Start in Dänemark genehmigt. Vorausgesetzt, es würden Etappen in der Region Süddänemark stattfinden. Diese Bewilligung galt einem Start in den Jahren 2018, 2019 oder 2020. Doch da diese Termine im Nachhinein von den Tour-Veranstaltern vergeben worden sind, musste der Regionsrat darüber abstimmen, ob die Bewilligung auch für 2021 gelten soll.

Der Regionsrat sprach sich dafür aus. Zehn Rats-Politiker, von der Einheitsliste, den Konservativen und den Volkssozialisten, waren jedoch dagegen.

Der Vize-Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung, Preben Jensen (Venstre), freute sich indes über die Entscheidung des Regionsrates. Sein Ausschuss hatte die Weiterführung der Bewilligung empfohlen. „Sport ist auch Kultur. Die Tour de France ist ein Ereignis, das für die Städte in unserer Region von großer Bedeutung ist“, so Jensen. „Es ist schön zu sehen, wie die Regionen und der Staat bei dieser Veranstaltung an einem Strang ziehen.“

Langzeit-Kulturprojekte statt eine Drei-Tages-Veranstaltung

Regionsratspolitiker Michael Nielsen (Konservative), sieht das zwar ähnlich. Stimmte aber trotzdem gegen eine Fünf-Millionen-Bewilligung aus dem Kulturtopf. „Die Tour de France ist zweifelsohne eine richtig gute Idee und eine Möglichkeit, unsere Region zu vermarkten. Doch wir wollen das Geld lieber in Langzeit-Kulturprojekte statt in eine Drei-Tages-Veranstaltung investieren“, erklärt Nielsen. Ihm zufolge ist der Tour-Start eher eine Veranstaltung, die von den drei betreffenden Kommunen (Sonderburg, Vejle und Odense) und dem Staat unterstützt werden sollte.

Die Verhandlungen eines möglichen Tour-Startes in Dänemark laufen derweil hinter verschlossenen Türen. Deshalb ist es schwer einzuschätzen, ob die geplanten Etappen von Roskilde nach Odense und Vejle nach Sonderburg in der Planung realisiert werden können, unterstreicht die Region Süddänemark in ihrem Tagungsprotokoll.

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