Verunreinigung

Regionen fordern mehr Geld für Trinkwasserschutz

Regionen fordern mehr Geld für Trinkwasserschutz

Regionen fordern mehr Geld für Trinkwasserschutz

Ritzau/wt
Kopenhagen
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In der Hälfte der Trinkwasserbohrungen sind Pestizidrückstände gefunden worden. Foto: Nikolai Linares/Ritzau Scanpix

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Der Interessenverband Danske Regioner ist der Auffassung es brauche 100 Millionen Kronen extra, um Verunreinigungen, die das Trinkwasser bedrohen, zu entfernen.

Der Liste über verunreinigte Grundstücke, die eine Bedrohung für das Grundwasser ausmachen, werde immer länger. Das sagt der Zusammenschluss der dänischen Regionen, Danske Regioner.

Daher brauche es auch im Staatshaushalt mehr Mittel für den Einsatz gegen Erdverunreinigung.

„Wir bekommen eine immer breitere Palette an Grundstücken, die wir untersuchen müssen. Daher wird die Aufgabe immer größer“, sagt Heino Knudsen (Soz.), Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Ressourcen bei Danske Regioner.

Pestizide in jeder zweiten Bohrung

Im vergangenen Jahr haben die Regionen 45 Millionen Kronen für die Entfernung von Pestiziden im Erdreich eingesetzt. Davon wurden ungefähr zwei Drittel für den Trinkwasserschutz verwendet. Nun fordert Knudsen, dass 100 Millionen Kronen extra im Staatshaushalt für diesen Einsatz abgestellt werden.

„Die sollen für die Untersuchung von Grundstücken, bei denen Verdacht auf eine Verschmutzung besteht, sowie die Säuberung dort, wo die größte Bedrohung besteht, verwendet werden.“

Es seien bereits in der Hälfte der Trinkwasserbohrungen, Pestizidrückstände festgestellt worden. Müssten diese schließen, so müsse das Wasser aus entfernteren Bohrungen geholt werden.

„Es wäre langfristig katastrophal für die dänische Trinkwasserversorgung, sollte sich das Problem zu weit verbreiten. Immer mehr Bohrungen geraten unter Druck“, so Knudsen.

Kein Geld im Haushaltsentwurf

Danske Regioner hat 17.000 Verschmutzungen registriert, die das Grundwasser bedrohen. Mit den zusätzlichen 100 Millionen Kronen können die Regionen jährlich weitere 1.000 Grundstücke säubern. Dies wäre ungefähr die dreifache Anzahl an Untersuchungen verglichen mit dem vergangenen Jahr, erläutert Knudsen.

In dem Haushaltsentwurf, den die Regierung am Montag präsentiert hat, sind keine weiteren Mittel für die Säuberung von Grundstücken vorgesehen. Die Sozialistische Volkspartei (SF) sagt, man dürfe die „Trinkwasserkrise“ nicht ignorieren.

„Wir gehen das Risiko ein, dass wir künftig nur Wasser aus Plastikflaschen trinken können. Das ist aus unserer Sicht nicht zumutbar. Wir sehen akuten Handlungsbedarf beim Schutz des Trinkwassers“, sagt der SF-Umweltsprecher Carl Valentin.

 

 


 

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