Corona-Maßnahmen

Genauer Plan zur Wiedereröffnung liegt in ferner Zukunft

Genauer Plan zur Wiedereröffnung liegt in ferner Zukunft

Genauer Plan zur Wiedereröffnung liegt in ferner Zukunft

Ritzau/nb
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Søren Pape Poulsen (Kons.) ist der Auffassung, dass die Verhandlungen über eine Wiedereröffnung der Gesellschaft viel zu langsam vonstatten gehen. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Es können mehrere Wochen ins Land gehen, bis ein zusammenhängender Plan für die Wiedereröffnung der Gesellschaft fertig ausgearbeitet ist. Dies stößt bei den Konservativen auf Kritik.

Es wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, ehe die Regierung einen Plan für eine längerfristige Wiedereröffnung Dänemarks vorlegen wird, nachdem Anfang Dezember weite Teile des öffentlichen Lebens heruntergefahren wurden, um die Verbreitung des Corona-Virus in Dänemark einzudämmen.

Vor zehn Tagen wurden politische Verhandlungen für einen längerfristigen Plan angekündigt, jedoch sind diese so strukturiert, dass sich die Parteien jeweils einzeln nach und nach mit der Staatsministerin treffen sollen. Und die letzten Parteien sind für den 12. März eingeladen.

Konservative skeptisch

„Ich finde es ziemlich heftig, dass wir 14 Tage darauf verwenden zu hören, welche Haltung die Parteien haben. Wir müssen vorankommen. Ich finde es nicht besonders klug, dass so sehr in die Länge zu ziehen“, sagt Søren Pape Poulsen (Konservative).

„Falls das bedeutet, dass wir uns nach zwei Wochen zunächst versammeln sollen um herauszufinden, was genau berechnet werden soll, und danach wird das dann diskutiert und so weiter, dann kann das ja noch ewig dauern“, beklagt Pape Poulsen.

Zunächst einzelne, dann gemeinsame Verhandlungen

Nachdem die Parteien in Einzelverhandlungen bei der Staatsministerin vorgesprochen haben, muss damit gerechnet werden, dass verschiedene Szenarien berechnet werden, und es im Anschluss daran dann gemeinsame Verhandlungen geben wird.

Somit würden mindestens einige Wochen ins Land gehen – wenn nicht erheblich mehr – bis es eine langfristige, fertigverhandelte politische Vereinbarung für einen Plan gibt. Dieser Zeitpunkt dürfte dann beinahe in den Mai fallen. Zu diesem Zeitpunkt wird damit gerechnet, dass die Impfungen bereits große Teile des Problems gelöst haben.

Bevölkerung benötigt einen Plan

„Zurzeit kriegt die Regierung es genauso, wie sie es haben möchte, indem sie die Dinge auf die lange Bank schiebt. Das ist smart. Man könnte auch sagen, dass es ein wenig zu smart ist“, sagt Søren Pape Poulsen.

Er unterstreicht, dass die Bevölkerung einen Plan benötige.

„Es ist sehr besorgniserregend, dass ein konkreter Plan offenbar lange auf sich warten lässt. Wir haben Jugendliche, die herausgefordert sind und Unternehmen, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man bald eine Vorstellung davon hat, wann ungefähr die Dinge wieder in Gang kommen. Aber wenn das Ganze auf die Art und Weise vor sich geht, wie die Regierung es derzeit geplant hat, dann kann das ein langer Prozess werden“, sagt Søren Pape Poulsen.

Auch Venstre kritisch

Auch Venstre steht einer wochenlangen Verhandlung zur Wiedereröffnung der Gesellschaft kritisch gegenüber. Die Partei fordert die Regierung dazu auf, schneller voranzugehen, und dem Wirtschaftsleben und den Bürgern konkrete Perspektiven für die längerfristige Wiedereröffnung an die Hand zu geben.

„Dansk Industri“ drängt ebenfalls auf zügige Verhandlungen 

Auch der Branchenverband „Dansk Industri“ hat über einen längeren Zeitraum einen mehr konkreten, langfristigen Plan gefordert, so dass sich die Unternehmen konkret dazu verhalten können.

„Wir sind natürlich sehr zufrieden damit, dass auch die Regierung jetzt einen zusammenhängenden Plan ausarbeiten will, und wir müssen sehen, dass dieser so schnell wie möglich kommt. Es ist enorm wichtig, dass schnellstmöglich eine Reihe konkreter Anhaltspunkte in den Plan kommen, so dass wir wissen, was geschehen wird und wir uns entsprechend vorbereiten können“ schreibt der politische Direktor von „Dansk Industri“, Emil Fannike Kiær, in einem Kommentar.

Mehr lesen

Dänemarkurlaub

Rekordjahr für den Tourismussektor – Weitere Investitionen in Natur- und Küstent

Tondern/Tønder Der Tourismussektor in Dänemark und Nordschleswig sorgt vor allem dank der deutschen Gäste für beeindruckende Zahlen im Jahr 2023, das sich als Rekordjahr bezüglich der Anzahl der Touristenübernachtungen abzeichnet. Eine Mehrheit im Folketing hat nun entschieden, den Natur- und Küstentourismus in Dänemark zusätzlich zu stärken und sich darauf geeinigt, hierfür 42,1 Millionen Kronen bereitzustellen.