LIET International

Minderheiten-Grand-Prix: Unterbringung mit Hindernissen

Minderheiten-Grand-Prix: Unterbringung mit Hindernissen

Minderheiten-Grand-Prix: Unterbringung mit Hindernissen

Nordschleswig
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Im April 2020 richtet die deutsche Minderheit den Melodiewettbewerb „Liet International“ aus, in dessen Rahmen Interpreten in 20 verschiedenen Minderheitensprachen auftreten werden. Foto: Sandro Weltin/Council of Europe

100 Teilnehmer des Minderheiten-Grand-Prix sollten in der Højskole Østersøen in Apenrade untergebracht werden. Nach der Insolvenz der Heimvolkshochschule musste der Bund Deutscher Nordschleswiger eine andere Lösung finden.

Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) richtet in diesem Jahr den Europäischen Songwettbewerb für Regional- und Minderheitensprachen „Liet International“ aus. 20 Bands, zum Beispiel aus Österreich, Finnland und Russland, reisen nach Nordschleswig und sollten ursprünglich in der Højskole Østersøen in Apenrade/Aabenraa übernachten. 

„Die Nachricht im Januar, dass die Højskole schließt, hat mich sehr überrascht. Ich hatte bereits vor einem Jahr in der Heimvolkshochschule angefragt, ob ich dort 90 bis 100 Teilnehmer für den Musikwettbewerb unterbringen kann und eine Zusage bekommen“, berichtet Uffe Iwersen, Kulturkonsulent des BDN, der sich um die Organisation von „Liet International“ kümmert. Am nächsten Tag erhielt der BDN eine E-Mail von der Leitung der Højskole Østersøen, in der stand, dass  die Unterbringung vom 31. März bis zum 5. April aufgrund einer Insolvenz nicht gewährleistet werden könne.

Für uns war es wichtig, eine Unterkunft zu finden, die groß genug ist, um alle Teilnehmer zu beherbergen und einen gewissen Standard bietet.

Uffe Iwersen, Kulturkonsulent

Uwe Jessen, Generalsekretär des BDN, setzte sich mit dem Insolvenzverwalter in Verbindung und versuchte eine Möglichkeit zu finden, das Gebäude und die Zimmer dennoch zu nutzen, doch das Angebot wurde vonseiten des Insolvenzverwalters abgelehnt. „Auf die Absage folgte dann das große Suchen. Für uns war es wichtig, eine Unterkunft zu finden, die groß genug ist, um alle Teilnehmer zu beherbergen und einen gewissen Standard bietet“, erzählt der Kulturkonsulent.

Auf der Suche nach einer passenden Unterkunft

„Auch der Knivsberg als Unterkunft ist weggefallen, weil zu dem  Zeitpunkt des Grand-Prix' dort leider das Osterseminar der Jugend Europäischer Volksgruppen stattfindet“, fügt er hinzu. Die Organisatoren suchten in Sonderburg/Sønderborg, Hadersleben/Haderslev, Gravenstein/Gråsten und Umgebung und in Flensburg. „Nach dem Abwägen von Qualität, Lage, Kapazität und Preis haben wir uns schließlich für das Hotel Norden in Hadersleben entschieden. Dort können alle Teilnehmer gemeinsam untergebracht werden“, so Iwersen.

Logistische Herausforderung

„Allerdings stellt uns der neue Standort vor eine logistische Herausforderung, da wir die Bands nun zu den Proben und Auftritten ins „Gazzværket“  nach Apenrade bringen müssen, wo der Wettbewerb stattfindet“. Des Weiteren richtet der BDN für die Sänger aller Voraussicht nach ein Künstlercafé im Nygadehuset in Apenrade ein, wo sie gemeinsam essen und sich zwischen den Proben  austauschen können.  

Zusätzliche Kosten

„Die kurzfristige Umdisponierung hat zusätzliche Kosten verursacht“, erklärt Uffe Iwersen, der sich bereits seit zwei Jahren auf den Wettbewerb in Nordschleswig vorbereitet. „Die Planung eines so großen Projektes  verläuft  nie reibungslos, aber ich hoffe, dass keine weiteren Hiobsbotschaften mehr auf uns zukommen.“

Der Wettbewerb ist offizieller Teil der Feierlichkeiten zu 100 Jahren Grenzziehung und 100 Jahren deutsche Minderheit in Dänemark. Seinen Ursprung hat der Wettbewerb in Friesland in den Niederlanden und wurde erstmals 2002 in Ljouwert/Leeuwaarden ausgetragen. Seit 2006 findet er an unterschiedlichen Orten in Europa statt und steht unter der Schirmherrschaft des Europarates.

In  diesem Jahr treten die 20 Bands des Wettbewerbes  am Freitag, 3. April, im „Gazzværket“ in Apenrade auf. Das Finale findet am Sonnabend, 4. April, am selben Ort statt. Karten gibt es im Vorverkauf unter www.aabenraalive.dk.

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