Sprachkenntnisse

Zertifikate können Deutsch sexyer machen

Zertifikate können Deutsch sexyer machen

Zertifikate können Deutsch sexyer machen

Süddänemark/Kopenhagen
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Angelika Theis ist überzeugt, der Nachweis der Deutschkenntnisse kann ein Ansporn zum Weitermachen sein. Foto: Walter Turnowsky

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Die Deutschkenntnisse in Dänemark sind unter Druck. Ein Zertifikat des Goethe-Instituts kann Anreiz für Schülerinnen und Schüler sein, sich die Sprache anzueignen. Die Region Süddänemark hat die Möglichkeiten verbessert, so ein Zertifikat zu erwerben.

Es ist nicht gerade eine Neuigkeit, dass es mit den Kenntnissen der deutschen Sprache in Dänemark nicht zum Besten steht. Deutsch ist bei Schülerinnen und Schülern nicht sonderlich populär. Gleichzeitig fehlen vielen Exportunternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Sprache beherrschen.

Doch nun will die Region Süddänemark gegensteuern. Mit Zuschüssen aus einem Ausbildungstopf von insgesamt 20 Millionen Kronen soll der Unterricht in der Oberstufe der Grundschule und an den Gymnasien gefördert werden.

Hierbei kann den Sprach-Zertifikaten des Goethe-Instituts eine zentrale Rolle zukommen.

„Mit dem Zertifikat bekommt man eine handfeste Dokumentation für die erworbenen Kenntnisse. Es ist unsere Erfahrung, dass dies die Schülerinnen und Schüler motiviert, weiterzumachen“, erläutert Angelika Theis, Leiterin der Sprachabteilung beim Goethe-Institut in Kopenhagen.

Abstufungen 

Die Sprachtests gibt es in unterschiedlichen Abstufungen von A1 für Kenntnisse im Anfängerstadium bis zum großen Sprachdiplom C2. Die Zertifikate sind europa- und weltweit anerkannt.

„Wie empfehlen für das 9. Schuljahr A2 und für das Gymnasium B1. Einige Gymnasiastinnen und Gymnasiasten schaffen jedoch auch B2 oder sogar C1“, so Theis.

Für A2 müssen die Schüler unter anderem nachweisen, dass sie Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke in Alltagssituationen verstehen und verwenden können.

Spaß im Alltag

Um B1 zu bestehen, müssen sie das Wichtigste verstehen können, wenn über Themen wie Schule, Arbeit und Freizeit gesprochen wird. Bei Reisen im deutschsprachigen Raum sollen sie zurechtkommen, ohne ins Englische wechseln zu müssen.

„Wir wollen vermitteln, dass es Spaß macht, sich in einer Fremdsprache zu unterhalten. Als Jugendlicher hat man einfach mehr von einem Besuch in Berlin, wenn man mit den Menschen dort Deutsch sprechen kann“, meint die Abteilungsleiterin.

Zugang zu Kulturen

Ab dem Haushaltsjahr 2022 können Schulen und Ausbildungsstätten in der Region Süddänemark Mittel beantragen, um in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut die Prüfungen anzubieten.

Neben der Motivation, die ein solches Zertifikat darstellt, bietet es auch die Möglichkeit, in Deutschland einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden sowie an einer deutschen Hochschule zu studieren.

„Fremdsprachen eröffnen den Zugang zu anderen Kulturen, bilden eine Brücke zu anderen Menschen und tragen zur persönlichen Entwicklung maßgeblich bei“, betont Theis.

Neben den Sprachkursen bietet das Goethe-Institut unter anderem auch Lehrmaterialien, Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer, Sprachwettbewerbe sowie Schüleraustausche an.

 

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