Tourismus

Museumsverband: „Vernünftiges und stabiles Jahr“

Museumsverband: „Vernünftiges und stabiles Jahr“

Museumsverband: „Vernünftiges und stabiles Jahr“

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Hadersleben/Haderslev
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Ein Besuchermagnet: Das Sonderburger Schloss Foto: Archiv: DN

Während die großen Museen in den größeren Städten bezüglich der Besucherzahlen von einem Rekordjahr sprechen, sieht es in der Provinz anders aus.

Am Montag berichtete die Tageszeitung „Kristeligt Dagblad“, dass 2019 den Museen in Dänemark ein Jahr der Rekorde bescherte. Unter anderem das Kunstmuseum Louisiana in Humlebæk bei Kopenhagen hat mit 757.163 Besuchern das beste Jahr in seiner Geschichte gehabt. Auch die Glyptothek in Kopenhagen und das Naturhistorische Museum in Aarhus berichten über 2019 als das beste Jahr bezüglich der Besucherzahlen.

Doch wie war das Jahr für den Museumsverband „Museum Sønderjylland“ in Nordschleswig? Wurden dort auch alle Rekorde gebrochen?

Nein, erklärt die Publikums- und Vermittlungschefin des Verbandes, Nina Nørgaard Jørgensen. „Wir liegen auf einem Niveau der vergangenen Jahre. Die Tendenzen der großen Museen in den Großstädten zeigen sich nicht hier bei uns“, so Jørgensen. Dafür gibt es auch einen entscheidenden Grund: „Unser Gebiet hier in Nordschleswig ist nicht annähernd so dicht besiedelt.“

Das Jahr sei ihr zufolge trotzdem „vernünftig und stabil“ gewesen, ohne die letzten Zahlen des Monats Dezember gesehen zu haben. Die ganz großen Besuchermagneten des Verbandes seien weiterhin das Sonderburger Schloss und das Kunstmuseum in Tondern. „Beim Verband freuen wir uns aber auch über das große Interesse für die Mühle in Hoyer, die erst im Laufe des vergangenen Jahres eröffnet wurde“, so Jørgensen.

Auch der neu eingeführte Museumsklub mit Jahresabo wurde gut von den Kunden aufgenommen. „Speziell im Dezember, wo wir eine zielgerichtete Vermarktung durchgeführt haben, war das Interesse der groß“, unterstreicht sie.

Andere Verhältnisse und Bedingungen

Der Chef des Verbandes, Henrik Harnow, sieht das ähnlich. „Verglichen mit den großen Museen haben wir hier andere Verhältnisse und Bedingungen“, so Harnow. Er schätzt, dass sich die Besucherzahlen für alle Museen des Verbandes bei rund 125.000 einpegeln werden.  Wie Jørgensen betont auch er die Wichtigkeit der beiden „Leuchttürme“ in Tondern und Sonderburg.

„Wenn wir plötzlich einen zehnprozentigen Rückgang in Sonderburg, verglichen mit dem Museum in Cathrinesminde haben, dann gibt das einen drastischen Einschnitt in unseren Gesamtzahlen. Deshalb werden wir auch in Zukunft unseren Fokus auf Tondern und Sonderbug richten“, so Harnow.

Für 2020 erwartet er, dass die Besucherzahlen steigen werden. „Hier im Museumsverband arbeiten wir mit realistischen Zielen und denken, dass wir aufgrund des Jubiläumsjahres rund 20.000 zusätzliche Besucher erwarten können“, so Harnow. Allein der eigens für das Jubiläumsjahr eingerichtete „Wiedervereinigungsbus“, der unter anderem in Schulen über die Grenzziehung berichten wird, ist voll ausgelastet.

„Rund 8.000 Schüler werden bis zum Ende des Jahres den Bus besuchen. Auch diese werden in die Besucherstatistik miteinbezogen“, erklärt er.

Neue Strategie

Er betont jedoch auch, dass solche geschichtlichen Merktage zwar gut sind, aber diese auch ein Ende haben „und wir deshalb ungern im darauffolgenden Jahr einen großen Besucherunterschied haben wollen“. Der Verband arbeitet diesbezüglich an einer neuen Strategie, die unter anderem neue Sonderausstellungen umfasst.

„Das wird einige Jahre beanspruchen und kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden“, so der Museumschef.

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