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Ein Fest an den Grenzübergängen

Ein Fest an den Grenzübergängen

Ein Fest an den Grenzübergängen

Naomi Stieglmaier
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Verlauf der deutsch-dänischen Grenze seit der Volksabstimmung 1920 Foto: DN

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Um das Zusammenleben in der Grenzregion zu würdigen, möchte die Partei „Die Grünen“ ein Fest veranstalten. Die Jugendorganisation der Schleswigschen Partei hält das für eine gute Idee.

„Wir brauchen ein jährliches Fest an der Grenze" – so heißt es in einer Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen Flensburg. Gefördert werden soll dadurch das Grenzleben zwischen Dänemark und Deutschland.

Durch das Coronavirus ist die Überquerung der Grenze erschwert, das war nicht immer so. „Früher habe ich nur an den anderssprachigen Schildern bemerkt, dass ich die Grenze überquert habe", sagt Leon Bossen, Vorstandsmitglied der Grünen. Jetzt sind Grenzkontrollen Alltag. 

Das Fest soll an den Grenzübergängen stattfinden. Laut Leon Bosse soll es etwas Großes werden: „Wir wollen zeigen, wie wichtig offene Grenzen sind, wie die Menschen hier in der Grenzregion miteinander verbunden sind."

Erst einmal eine Vision

Eine konkrete Planung gibt es noch nicht. Nächste Schritte werden sein, mit Kulturschaffenden aus Dänemark und Deutschland in Kontakt zu treten und deren Meinung dazu einzuholen.

„Es ist erst einmal eine Vision, aber wir bauen Kontakt auf und wollen uns eine Genehmigung holen. Es gibt eine gemeinsame Zusammenarbeit mit Interreg, und da wollen wir dann auch Fördermittel beantragen", sagt Bossen.

Organisiert werden soll das Fest zusammen mit der deutsch-dänischen Kulturszene, es soll kein politisches Projekt werden. 

 

Junge Spitzen: Projekt ist eine gute Idee

Katharina Kley, zweite Vorsitzende der Jungen Spitzen, der Jugendorganisation der Schleswigschen Partei, hält das Fest für eine gute Idee. „Das würde natürlich einen super Kulturaustausch bieten. Gerade in den vergangenen Monaten haben wir gemerkt, wie wichtig diese offenen Grenzen eigentlich sind", sagt die Schülerin des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig. Mitwirken würden die Jungen Spitzen dabei gern, laut Kley auch um junge Menschen dafür zu begeistern. 

In der Pandemie wurde das Grenzleben sichtlich eingeschränkt. Die Corona-Restriktionen seien laut Katharina Kley oft ziemlich schwierig, das weiß sie aus eigener Erfahrung: „Wir alle haben Freunde auf der anderen Seite, und wir als Junge Spitzen wollen uns natürlich dafür einsetzen, dass die Zusammenarbeit mit Deutschland auch weiterhin so gut funktioniert." 

 

Offene Grenzen leben und lieben

Wichtig sei es, ein Signal an Berlin und Kopenhagen zu senden. „Wir wollen zeigen, dass wir hier offene Grenzen wirklich leben und lieben. Hier hat man Freunde und Familie auf der anderen Seite der Grenze", erzählt Vorstandsmitglied Leon Bossen. 

„Wir Grünen haben uns immer dafür ausgesprochen, dass die Corona-Pandemie gemeinsam europäisch gelöst wird. Und jetzt weiß man, dass in Europa Grenzschließungen eben doch möglich sind. Jetzt hat man das Gefühl, Europa hält in Krisenzeiten dann doch nicht richtig zusammen", sagt Bossen. Das Grenzland wurde in der Corona-Pandemie vernachlässigt. Ein weiterer Grund, die Grenzöffnungen, wann auch immer diese sein werden, gebührend zu feiern.

Freie Kulturschaffende, die eine Idee haben oder helfen wollen, können sich unter den E-Mail-Adressen leon.bossen@gruene-flensburg.de und Kgst@gruene-flensburg.de melden. 

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