Medizin

Mehr Menschen überleben Krebserkrankung

Mehr Menschen überleben Krebserkrankung

Mehr Menschen überleben Krebserkrankung

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Im Jahr 2020 wurden 45.205 neue Krebsdiagnosen in Dänemark gestellt. Das entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zu 2019. (Archivfoto) Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

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Die Krebsbehandlung hat sich in Dänemark verbessert. Neue Zahlen von Kræftens Bekæmpelse zeigen, dass die Zahl der Menschen, die nach einer Krebsdiagnose weiterleben, gestiegen ist.

Neue Zahlen zu Krebserkrankungen geben bei der Krebsvorsorge Kræftens Bekæmpelse Anlass zur Freude.

Laut einer Erhebung der Gesundheitsbehörde aus dem Jahr 2020 leben mehr Menschen weiter, nachdem sie eine Krebsdiagnose gestellt bekommen haben.

Die Zahl der Personen in Dänemark, die entweder Krebs haben oder gehabt haben, ist seit dem Jahr 2011 um knapp 43 Prozent gestiegen.

„Wir sind in Dänemark wesentlich besser darin geworden, Krebs zu behandeln, sodass mehr Menschen nach einer Krebsdiagnose noch für viele Jahre weiterleben können. Das sind fantastische Neuigkeiten“, sagt der Direktor von Kræftens Bekæmpelse, Jesper Fisker.

Zunahme der Krebsfälle um 43 Prozent

Im Jahr 2020 waren 362.533 Personen in Dänemark entweder von Krebs betroffen oder haben zu einem früheren Zeitpunkt eine Krebserkrankung gehabt. Das sind 108.671 mehr Menschen als 2011, was einer Steigerung um 43 Prozent entspricht.

Wir sind in Dänemark wesentlich besser darin geworden, Krebs zu behandeln, so dass mehr Menschen nach einer Krebsdiagnose noch für viele Jahre weiterleben können.

Jesper Fisker, Direktor von Kræftens Bekæmpelse

Auch die Behörde für Gesundheitsdaten verweist darauf, dass die Krebsbehandlung besser geworden ist.

„Die Zunahme ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass die Zahl älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung in den vergangenen zehn Jahren zugenommen hat, und dass mehr Menschen diagnostiziert wurden, während wir gleichzeitig besser darin geworden sind, Krebs zu behandeln“, sagt Mette Keis Jepsen, Abteilungsleiterin in der Behörde für Gesundheitsdaten.

 

Fokus auf Spätfolgen

Nach Auffassung von Jesper Fisker ermöglicht die Entwicklung, dass wir uns künftig stärker auf die Spätfolgen bei Personen, die Krebs gehabt haben, konzentrieren können.

„Es ist sehr erfreulich, dass mehr Menschen eine Krebserkrankung überleben, aber das führt gleichzeitig auch dazu, dass mehr Menschen mit Spätfolgen leben. Deswegen müssen wir uns noch besser um die große Gruppe an Krebspatientinnen und -patienten kümmern, die mit Nebenwirkungen oder Spätfolgen zu kämpfen hat“, sagt Jesper Fisker.

60 Prozent erleben Spätfolgen

Nach Zahlen von Kræftens Bekæmpelse sind etwa 60 Prozent der Krebspatientinnen und -patienten nach einer Erkrankung und Behandlung Spätfolgen ausgesetzt. Knapp 40 Prozent leiden deshalb unter einer oder mehreren physischen oder psychischen Herausforderungen, ohne dass sie die dafür notwendige Hilfe bekommen.

In den vergangenen zehn Jahren war Brustkrebs die Krebsart, bei der die meisten Betroffenen nach einer Krebsdiagnose weiterleben. Die Zahl ist von 56.921 Personen im Jahr 2011 auf 74.304 im Jahr 2020 gestiegen. Das entspricht einer Zunahme um 31 Prozent.

2020 wurden 45.205 neue Krebsfälle in Dänemark festgestellt. Dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2019.

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