Gesundheitswesen
Immer mehr Patienten pro Arzt
Immer mehr Patienten pro Arzt
Immer mehr Patienten pro Arzt
Neue Zahlen von der Organisation Praktizierender Ärzte zeigen: Ein dänischer Arzt betreut im Durchschnitt 1.634 Personen. Gösta Toft von der Schleswigschen Partei fordert ein strukturelles Neudenken in der Patientenversorgung.
Neue Zahlen von der Organisation Praktizierender Ärzte zeigen: Ein dänischer Arzt betreut im Durchschnitt 1.634 Personen. Gösta Toft von der Schleswigschen Partei fordert ein strukturelles Neudenken in der Patientenversorgung.
1.634 Patienten pro Arzt – das ist der neue Durchschnitt bei dänischen Ärzten, wie neue Zahlen der Organisation Praktizierender Ärzte (PLO) zeigen. Damit ist die Menge der Patienten in den vergangenen acht Jahren um rund 100 gestiegen. „Das macht uns doch ein wenig Sorgen, denn am Ende sind es die Patienten, die das zu spüren kriegen“, sagt der Vorsitzende von PLO, Christian Freitag.
Der Patientenverein Danske Patienter nennt die Entwicklung „beunruhigend“. „Wir fürchten, dass dies zu Lasten der Qualität geht, wenn man nicht mehr ausreichend Zeit für den einzelnen Patienten hat“, so Direktor Morten Freil.
In Süddänemark sind die Arztpraxen im Schnitt etwas weniger stark frequentiert. Während Mediziner in Nordjütland 1.809 Patienten betreuen, sind es in der Region Süddänemark 1.566.
Gösta Toft: Region muss für junge Ärzte attraktiver werden
Besser, aber noch nicht zufriedenstellend, kommentiert der Regionsratskandidat der Schleswigschen Partei, Gösta Toft, die neuen Zahlen. Er will sich in der Region Süddänemark dafür einsetzen, die Ärzte zu entlasten. „Als Patient denkt man selten daran, dass der eigene Arzt Stress hat und es ihm kaum gelingt, die Mittagspause zu halten. Da es weniger Ärzte gibt, steigt die Mehrbelastung und das ist ein bekanntes Problem. Dagegen muss man etwas tun“, so Toft.
Zunächst einmal müsse die Region für junge Ärzte attraktiver werden. „Nur so gelingt es uns, neue Praxen zu eröffnen und alte fortzuführen“, so Toft. Am wichtigsten sei jedoch, die Strukturen zu ändern. „Das Nahkrankenhaus in Tondern ist ein wunderbares Beispiel für eine gute lokale Patientenversorgung. Es sollte kein Einzelfall bleiben sondern als System für die ganze Region dienen. So könnte man verhindern, dass chronisch Kranke nicht andauernd zum Arzt laufen müssen, sondern im Nahkrankenhaus behandelt werden können.
Ebenso sollte es mehr Ärztehäuser geben, in denen Ärzte durch den Verbund entlastet werden. Die Regionspolitik muss da neu denken“, fordert Toft. Außerdem unterstützt er das Vorhaben, feste Ärzte für Pflegeheime zu bestimmen.