Corona-Virus

Forscher: Lokale Corona-Ausbrüche werden die neue Normalität

Forscher: Lokale Corona-Ausbrüche werden die neue Normalität

Forscher: Lokale Corona-Ausbrüche werden die neue Normalität

Ritzau/nb
Nordschleswig/Kopenhagen
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Das Coronavirus ist gekommen um vorerst zu bleiben. Schwerpunktmäßige Ausbrüche mit einer erhöhten Anzahl an Neuinfektionen werden deshalb in nächster Zeit Teil unseres Alltags sein, so die Meinung eines Wissenschaftlers. Foto: Fusion Medical Animation/Unsplash

Meldungen über schwerpunktmäßige Häufungen von Corona-Fällen werden uns nach Meinung eines Biomediziners in nächster Zeit regelmäßig begleiten und werden so Teil einer neuen „Normalität“ im Alltag.

Die Öffnung Dänemarks im Zuge der Corona-Krise hat bisher nicht zu nennenswerten Neuinfektionen mit dem Coronavirus geführt. Die Anzahl der Infizierten fällt, das Virus scheint unter Kontrolle zu sein.

Dennoch kann es vereinzelt zu lokalen Corona-Ausbrüchen kommen, bei denen es zu einer Häufung von neuen Fällen in einem geografisch abgegrenzten Gebiet kommt. Zuletzt hat eine große Demonstration gegen Rassismus am 7. Juni in Kopenhagen für Besorgnis gesorgt. Hier hatte das Gesundheitsministerium neun Tage später mitgeteilt, dass einer der Teilnehmer nachfolgend positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Ansteckungsgefahr lauert in kleinen, geschlossenen Räumen

Dennoch stelle dieser Fall nicht unbedingt ein Hindernis für die weitere Eindämmung des Coronavirus dar, meint Christian Wejse, Arzt für Infektionskrankheiten am Universitätsklinikum Aarhus und Lektor für Gesundheit an der Universität Aarhus gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau. Zwar müsse man nun die Testergebnisse abwarten, dennoch sei es unwahrscheinlich, dass es bei einer Veranstaltung im Freien zu einer großen Infektionskette kommen würde. Die Gefahr lauere vielmehr in kleinen, geschlossenen Räumen, wo sich das Virus alleine durch das Berühren von Kontaktflächen stark verbreiten kann.

Ein Beispiel hierfür ist der Ausbruch des Coronavirus in einem Altenheim in Hjørring, wo bis zum Dienstagnachmittag insgesamt 33 Infizierte gemeldet wurden. Damit war die Kommune Hjørring die einzige im ganzen Land, in der es mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in der letzten Woche gegeben hat.

Lokale Coronaausbrüche die neue Normalität

Das sei jedoch vollends zu erwarten gewesen, meint Professor Søren Riis Paludan von der Universität Aarhus gegenüber Danmarks Radio. „Dies überrascht mich keinesfalls. Wir haben auch kleine Ausbrüche in einem Krankenhaus in Vejle und in Roskilde gesehen. So lange das Coronavirus hier ist, werden wir solche Ausbrüche erleben“, gibt Søren Riis Paludan zu bedenken.

Seiner Meinung nach werden lokale Coronaausbrüche in den nächsten Jahren deshalb Teil unseres Alltags sein. Derartige lokale Ausbrüche können seiner Einschätzung nach schnell eingedämmt werden. Dies sei entscheidend, um ein erneutes Erstarken des Coronavirus zu erreichen.

Gute Chancen, die Zahl der Coronainfizierten niedrig zu halten

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Eindämmung gelinge, sei hoch. „Wir befinden uns in einer ganz, ganz anderen Situation was die Testkapazität, das Aufspüren, Verhalten und das Wissen über die Krankheit betrifft“, sagt Søren Riis Paludan Danmarks Radio zufolge.

Deswegen sei es wichtig, die inzwischen aufgebaute Testkapazität jetzt auch zu nutzen, meint Christian Wejse vom Universitätsklinikum Aarhus auf Ritzau. Und verweist auf die große Demonstration in Kopenhagen: „Wir müssen richtig viele testen, um die wenigen Infizierten zu finden.“

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