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689 Corona-Neuinfektionen geben Anlass zur Sorge

689 Corona-Neuinfektionen geben Anlass zur Sorge

689 Corona-Neuinfektionen geben Anlass zur Sorge

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Die Impfzentren im ganzen Land bieten in jüngster Zeit mehr Impftermine gegen Covid-19 an. Ermöglicht wird dies dadurch, dass Dänemark größere Mengen an Impfstoffen zur Verfügung stehen, unter anderem aus Rumänien. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Den zweiten Tag in Folge wurden am Dienstag mehr als 500 Corona-Neuinfektionen registriert. Der Anteil der Infizierten, Positivprozent genannt, steigt. Lektor Troels Petersen vom Niels Bohr Institut sieht trotz voranschreitender Impfquote die Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung.

Weitere 689 Personen wurden in den vergangenen 24 Stunden positiv auf das Corona-Virus getestet. Das geht aus Zahlen der dänischen Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), hervor.

 

Die Infizierten wurden unter 97.026 PCR-Tests gefunden, bei denen ein Abstrich im Rachenraum vorgenommen wird.

 

Der Anteil der Infizierten unter den Getesteten, Positivprozent genannt, liegt bei 0,71.

Um einen vergleichbar hohen Anteil zu finden, muss man einen Monat zurückgehen.

Es ist der zweite Tag in Folge, dass mehr als 500 Neuinfektionen registriert wurden. Am Dienstag waren es 542 neue Corona-Infektionen.

Delta-Variante hat die Oberhand gewonnen

Der Anstieg der Infektionen kann darauf zurückgeführt werden, dass die ansteckendere Delta-Variante die Oberhand gewonnen hat.

So lautet die Einschätzung von Troels Petersen, Lektor in Partikelphysik am Niels Bohr Institut und Mitglied des Expertenausschusses am SSI, für die Modellierung von Covid-19.

„Das zeigt, dass wir uns definitiv auf steigende Infektionszahlen einstellen müssen, und zwar mit einer beunruhigenden Schnelligkeit. Glücklicherweise jedoch in einer Gesellschaft, die überwiegend geimpft ist. Und zudem kann unser System das verkraften. Aber es ist keine gute Entwicklung“, sagt er.

Das SSI hat am Mittwoch mitgeteilt, dass in mehr als der Hälfte der sequenzierten positiven Tests aus der vergangenen Woche die Delta-Variante nachgewiesen wurde.

Die Zahl der Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, ist um vier auf 39 gefallen. Es wurden keine neuen Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.

Impfquote steigt weiter

Die Zahlen des SSI zeigen auch, dass die Impfquote weiter steigt.

In den vergangen 24 Stunden haben 40.605 Personen ihre erste Impfdosis erhalten, und 42.555 sind fertiggeimpft.

Damit haben 59,7 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten, während 37,6 Prozent bereits beide Dosen verabreicht bekommen haben.

Unkontrollierte Ausbreitung möglich

Auf die Frage, ob Dänemark es sich leisten könne, trotz steigender Infektionszahlen gelassen zu reagieren, vor allem da die Mehrheit der Bevölkerung demnächst vollständig geimpft sein wird, sagt Troels Petersen:

„Wir können es uns erlauben, gelassener zu reagieren, als wir das zuvor konnten. Aber ich denke nicht, dass wir an dem Punkt angekommen sind, wo wir die Entwicklung einfach unkontrolliert loslaufen lassen können. Momentan hat das Virus eine Geschwindigkeit, bei der jedoch genau das möglich ist. Die Jüngeren können die Älteren anstecken, die nicht 100 Prozent geschützt sind. In welchem Ausmaß das passieren wird, hängt davon ab, wie sich die Leute benehmen, und wie schnell wir die Impfungen durchgeführt bekommen.“

Schnelltests bleiben unberücksichtigt

In den vergangenen 24 Stunden wurden zudem 182.353 Schnelltests registriert. Sie werden jedoch nicht bei der Ermittlung der täglichen Infektionszahl berücksichtigt, da die Testform zu großen Schwankungen unterliegt.

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