Geschlechter-Gleichstellung

Feuerwehren: Frauen gesucht

Feuerwehren: Frauen gesucht

Feuerwehren: Frauen gesucht

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Nordschleswig/Kopenhagen
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Voller Einsatz in Schweden im Sommer: Anna Seroff und ihr Kollege Jeppe Dicker aus Hadersleben. Foto: Claus Bech/Ritzau Scanpix

Eine Konferenz soll jetzt die Geschlechter-Gleichstellung in der von Männern dominierten Branche auf die Tagesordnung bringen.

„Die Feuerwehr ist in zunehmendem Maße abhängig von Teilzeitfeuerwehrleuten geworden. Deshalb ist es wichtig, dass auf die Gleichstellung und Vielfalt bei der Suche nach neuen Bewerbern fokussiert wird“, erklärt Muneeza Rosendahl, Beraterin der Bereitschaft in Frederiksborg. Sie ist eine der Organisatoren einer Konferenz der skandinavischen Feuerwehren in Malmö im November, die die Geschlechter-Gleichstellung in den Feuerwehren auf die Tagesordnung bringen soll, berichtet Beredskabsinfo.

„Wenn wir die Bereitschaften in Zukunft verstärken wollen, dann müssen wir aus allen Teilen der Gesellschaft rekrutieren. Es gibt ein großes ungenutztes Potenzial unter denen, die nicht in dem typischen Stereotyp des Feuerwehrmannes entsprechen“, so Rosendahl.

In Nordschleswig werden auch immer wieder Frauen rekrutiert, erklärt Lars Møldrup, Direktor der Bereitschaft in Nordschleswig. „In unseren freiwilligen Feuerwehren haben wir Männer und Frauen – aber schon hauptsächlich mehr Männer“, so Møldrup. Weil die Feuerwehren in Nordschleswig ausschließlich aus selbstständigen Vereinen mit freiwilligen Feuerwehrleuten bestehen, seien sie ihm zufolge selbst für die Rekrutierung des Personals verantwortlich.  „Wir als Hauptorganisation unterstützen natürlich jegliche Art der Diversität in den Feuerwehren“, sagt Møldrup und ergänzt: „Aber wir haben keine Ansprüche bezüglich der Rekrutierung. Uns ist es in erster Linie wichtig, dass die gestellten Aufgaben gelöst werden.“

Diversität in Pattburg und Rothenkrug

Als Beispiele der Diversität nennt er unter anderem die Feuerwehren in Pattburg und Rothenkrug, wo Frauen auch Brände löschen. Seit September ist unter anderem Camilla Ørum Jensen in Rothenkrug dabei und absolviert gerade die Ausbildung zur Feuerwehrfrau. „Seit meiner Zeit im dänischen Militär fand ich das Feuerlöschen sehr spannend. Ich kenne einige der Leute in der Feuerwache, die fragten, ob ich nicht dabei sein wollte. Und ich habe dann zugestimmt“, so Jensen zum Nordschleswiger.
Für sie ist es schön, dass sie als Frau in einer von Männern dominierten Welt akzeptiert wird.

„So lange man  Einsatz zeigt, ist alles gut“, schmunzelt sie und ergänzt: „Meine Kollegen in Rothenkrug haben mich mit offenen Armen empfangen.“ Besonders angenehm fand sie auch, dass in ihrer Wache keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen gemacht werden.

„Die Frauen sollen die gleichen Sachen wie die Männer erledigen. Ich finde es gut, dass Frauen keine Extra-Wurst bekommen“, so Jensen. Neben den Frauen in Pattburg und Rothenkrug gibt es laut Møldrup eine Jugendfeuerwehr in Tondern, in der Jungen und Mädchen die Arbeit von Feuerwehrleuten kennenlernen und selbst auch ausprobieren.

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