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Wunsch nach Jobpatrouille

Wunsch nach Jobpatrouille

Wunsch nach Jobpatrouille

Nordschleswig/Kiel
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Nikolaj Solgaard und Mads Rønne (rechts) auf Jobpatrouille Foto: Kathrine Møller, Jobpatrulje

Junge Leute überprüften in den vergangenen zwei Wochen Arbeitsbedingungen der Ferienjobber in Nordschleswig. Das Modell Jobpatrouille interessiert nun auch Abgeordnete des schleswig-holsteinischen Landtages.

Nordschleswig Die Jobpatrouille war in den vergangenen zwei Wochen  in den nordschleswigschen Kommunen unterwegs. Junge Männer und Frauen, zum Teil Gewerkschaftsmitglieder, prüfen, ob junge Leute unter 18 Jahren, die sich mit einem Ferienjob etwas dazuverdienen, korrekt  behandelt werden.

Was korrekt ist, weiß Kathrine Møller von der Gewerkschaft  HK, Koordinatorin der Jobpatrouille in Südjütland: „Die Jobpatrouille achtet darauf, dass die Ferienjobber den Lohn erhalten, der ihnen zusteht, dass sie einen Arbeitsvertrag haben und der Arbeitsschutz eingehalten wird.“

Wie die Zeitung „Flensborg Avis“ berichtet, findet die Idee der Jobpatrouille  auch Anklang im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Dort stehen der Zeitung zufolge  der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), die Grünen und auch die FDP einem schleswig-holsteinischen Pendant positiv gegenüber.

Kunden werden zunehmend ausfallend gegenüber Bedienungen.

Kathrine Møller, Jobpatrouille-Koordinatorin

Es  sehe so aus, als hätten die dänischen Gewerkschaften ein gangbares Modell entwickelt,  so Anita Klahn, ausbildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsgruppe in „Flensborg Avis“.  Kathrine Møller hat nach eigener Aussage noch keinen Anruf aus Schleswig-Holstein erhalten,  würde aber, wie sie sagt, mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Generell ist sie mit den nordschleswigschen Arbeitgebern zufrieden, diese behandelten die jungen Leute meist gut. Verstöße sieht sie vor allem bei den Lasten, die die Jugendlichen heben müssen, maximal 12 Kilogramm dürfen es sein. 

Und es gab Møller zufolge einen Fall von sexueller Belästigung durch einen Kunden in der Kommune Apenrade. Die Gewerkschafterin kritisiert das Verhalten des Arbeitgebers, dieser hätte den Kunden des Hauses verweisen müssen. Die Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern klappt aber laut Kathrine Møller gut. 

Sie sieht ein anderes Problem: „Viele Jugendliche arbeiten in Restaurants. Es hat sich gezeigt, dass die Kunden vermehrt ausfallend den Bedienungen gegenüber werden. Und ja,  das ist ein gesellschaftliches Problem.“

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