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Wildunfall: Verletzte Tiere unter der Nummer 1812 melden

Wildunfall: Verletzte Tiere unter der Nummer 1812 melden

Wildunfall: Verletzte Tiere unter der Nummer 1812 melden

Kopenhagen
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Rothirsche sind groß und bringen einiges auf die Waage. Foto: Lars Laursen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Wer viel über Land fährt, hatte vermutlich schon eine Begegnung mit Wildtieren. Nicht immer gehen diese Begegnungen gut aus. Eine Aufklärungskampagne in Dänemark soll Unfallbeteiligte bewegen, die Tierschutzorganisation Dyrens Beskyttelse anzurufen, die verletzte Tiere dann mit Hundeführern aufspürt.

Das Umweltministerium weist auf eine neue Aufklärungskampagne hin, die das Ziel hat, dass Autofahrende bei Wildunfällen in Zukunft besser reagieren. Die meisten Unfälle passieren im Frühjahr und im Herbst.

Auch wenn es keine Verletzten gibt, ist es in Deutschland Pflicht, die Polizei unter 110 zu informieren, wenn es zu einem Wildunfall gekommen ist. Das ist in Dänemark nicht so.

Das dänische Umweltministerium erinnert in seiner Kampagne nun daran, bei einem Wildunfall die Nummer 1812 zu kontaktieren – sollte das Tier noch am Leben sein. Es ist das Bereitschaftstelefon der Tierschutzorganisation Dyrens Beskyttelse. Diese beauftragt dann einen Hundeführer, der mithilfe eines ausgebildeten Jagdhundes, einem Schweißhund, das verletzte Tier aufspürt und es tötet, damit es nicht länger leiden muss.

Die Naturbehörde rät auf ihrer Homepage, tote Tiere von der Fahrbahn zu ziehen und in den Seitenstreifen zu legen. Es gilt, sich selbst nicht zu gefährden und eine Warnweste zu tragen.

Das Register, das die Hundeführer sammelt, die der Tierschutzorganisation zur Verfügung stehen, wurde mit Mitteln der Umweltbehörde erstellt. Die Naturbehörde koordiniert den Einsatz der Hundeführer.

Farbbänder an ausgewählten Rastplätzen

Damit diese den Ort des Unfalls gut finden, werden ab Mittwoch, 3. Mai, auf ausgewählten Rastplätzen im Land Postkarten und Farbbänder verteilt, mit letzteren können Autofahrerinnen und -fahrer den Ort des Unfalls markieren. Auf der Karte sind alle wichtigen Informationen noch einmal zusammengefasst.  Beides – Postkarte und Farbmarkierungen – lassen sich dem Ministerium nach leicht im Handschuhfach verstauen.

Wie auch in Deutschland gilt: Autofahrende sollten die Geschwindigkeit drosseln, wenn sie ein Verkehrszeichen sehen, das auf Wildwechsel hinweist, gerade in der Dunkelheit sollte bei Fahrten über Land besonders aufmerksam gefahren werden – erst recht, wenn man etwas „Verdächtiges“ am Fahrbahnrand bemerkt. Und ist ein Reh oder Hirsch über die Fahrbahn gesprungen, kommt sehr oft noch ein Tier hinterher – oder gar mehrere.

Läuft ein Tier direkt vor das Auto, ist es dem Ministerium nach ratsam, auf plötzliche Ausweichmanöver und abruptes Bremsen zu verzichten, um Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmenden zu vermeiden.

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