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Sturm Ingolf: Keine schwerwiegenden Schäden in Dänemark

Sturm Ingolf: Keine schwerwiegenden Schäden in Dänemark

Sturm Ingolf: Keine schwerwiegenden Schäden in Dänemark

cvt/dpa/shz.de
Apenrade/Aabenraa
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Am Wikingerschiffmuseum in Roskilde. Foto: Scanpix

Das Straßendirektorat riet am Sonntag davon ab, die Alsensundbrücke mit windempfindlichen Fahrzeugen zu befahren. Bisher keine schweren Schäden gemeldet. Massive Zugausfälle in Deutschland.

In der Nacht zu Sonntag hat Sturm Ingolf an einigen Orten Dänemarks in Orkanstärke gewütet. Auch an der Westküste Nordschleswigs. Auf Röm erreichten Windstöße fast 35 Meter pro Sekunde (126 km/h). Auch in Norddeutschland wehte das Sturmtief – dort unter dem Namen Herwart.

Die Großer-Belt-Brücke  war die Nacht über gesperrt. Am Sonntagmorgen rät das Straßendirektorat weiterhin davon ab, mit windempfindlichen Fahrzeugen über die Alsensundbrücke in Sonderburg zu fahren.

Ersten Einschätzungen der Polizei nach gab es in Dänemark keine schwerwiegenden Schäden durch den Sturm. Zahlreiche Bäume seien umgestürzt, Gegestände auf Straßen geweht worden. In Vejers an der Westküste hat es in einer Ferienhaussiedlung gebrannt, wegen des Sturmes verbreiteten die Flammen sich auf insgesamt drei Häuser, bevor die Feuerwehr sie eindämmen konnte.

Mancherorts wird am Sonntag mit Hochwasser als Folge des Sturms gerechnet, vor allem im nördlichen Fünen und Langeland. Für Nordschleswig gibt es keine Hochwasserwarnung.

Die Deutsche Bahn hat ihren Zugverkehr unterdessen in weiten Teilen Deutschlands eingestellt. Wegen des Sturmtiefs „Herwart“ führen derzeit keine Züge mehr in Nord- und Mitteldeutschland, teilte ein Bahnsprecher am Morgen in Berlin mit. Betroffen seien die Strecken in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Züge aus anderen Regionen in diese Gebiete endeten vorzeitig.

 
Ein umgeknickter Fahnenmast in Rinkenis. Foto: cvt

Warnung vor Waldspaziergängen

Für die Wälder in Schleswig-Holstein prognostizieren Experten für die kommenden Tage ein beispielloses Risiko umstürzender Bäume. Als Grund nennt Jens Fickendey-Engels, Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Waldbesitzerverbandes, das ungewöhnliche Aufeinandertreffen gleich dreier Sonder-Faktoren: Am Sonnabend und Sonntag steht innerhalb von nur drei Wochen bereits der zweite Sturm ins Haus. Zugleich sind die Bäume noch zum Großteil belaubt, „so dass sie dem Wind wie ein Segel eine viel größere Angriffsfläche bieten als im Winter.“ Zudem ist der Boden durch die Rekord-Regenmengen „aufgeweicht ist wie ein Pudding“, so der Waldexperte. „Das Wasser kann nicht mehr nach unten. Der Boden ist vollgesogen wie ein Schwamm, und obendrauf steht auch noch Wasser.“

Folge: „So kann das Feinwurzelwerk manche Bäume nicht mehr halten – die Standfestigkeit ist stark herabgesetzt“, erklärt Fickendey-Engels. Deshalb warnt der Verband vor dem Betreten baumbestandener Flächen während des Wochenendsturms mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern. Aber auch in den Tagen danach rät Fickendey-Engels dringend, Wälder zu meiden: „Halbgelockertes kann dann nachrutschen.“

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