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Östliche Flensburger Förde wird Vogelschutzgebiet

Östliche Flensburger Förde wird Vogelschutzgebiet

Östliche Flensburger Förde wird Vogelschutzgebiet

Paul Sehstedt
Odense
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Durch das Vogelschutzgebiet sollen rastende Vögel geschützt werden. (Symbolbild) Foto: Volker Heesch

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Ein deutsches Natura-2000-Habitat grenzt südlich ans dänische Seeterritorium; eine erneute Zusammenarbeit mit Deutschland ist aber nicht geplant.

Zusätzliche 10.000 Quadratkilometer des dänischen Seegebietes sollen nach Plänen von Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) unter Naturschutz gestellt werden. Dazu gehört auch der östliche Teil der Flensburger Förde, in dem ein Vogelschutzgebiet für Zug- und Gänsevögel eingerichtet werden soll.

Das Schraffierte verdeutlicht, wo das neue Vogelschutzgebiet in der östlichen Flensburger Förde geplant ist. Foto: Miljøstyrelsen

Die Sonderburger Bucht, das Gewässer Höruphaff (Høruphav) und Bredegrund, der Übergang von der Förde in die Ostsee, stehen auf der Liste der Ministerin, die sich dafür starkmacht, insgesamt 13 neue Zonen in der Nord- und Ostsee sowie bei Bornholm in die Meeresstrategie einzuarbeiten.

Schutz von Gänsen

Auf Anfrage des „Nordschleswigers“, welche seltenen und bedrohten Zugvögel sich in den genannten Gebieten befinden, antwortete Gitte Silberg Poulsen, Abteilungsleiterin für Arten- und Naturschutz in der Umweltbehörde in Odense: „Dänemark ist laut der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union dazu verpflichtet, geeignete Gebiete für den Erhalt der wildlebenden heimischen Vogelarten auszuweisen. Die Ansammlung von rastenden Gänsevögeln während des Zuges und des Winters sollen dort geschützt werden.“

Dänemark erweitert die Schutzzonen für Vögel, um den Vogelschutzrichtlinien der EU Folge zu leisten. Foto: Miljøstyrelsen

Zwei unabhängige Gebiete

Auf die Frage: Ist eine Kooperation mit Deutschland vorgesehen, antwortet die Abteilungsleiterin: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine neue Zusammenarbeitsinitiative in Verbindung mit der Ausweisung des Vogelschutzgebietes nicht geplant. Deutschland hat bereits ein Vogelschutzgebiet im deutschen Teil der Flensburger Förde eingerichtet, und gemeinsam mit der neuen dänischen Ausweisung schaffen wir einen zusätzlichen Zusammenhang zwischen den Natura-2000-Gebieten beiderseits der Grenze“, schreibt Gitte Silberg Poulsen ferner.

Totales Fischereiverbot

Die Einrichtung wird den Steuerzahler finanziell nicht belasten, und die Verwaltung übernehmen die dänischen Behörden mit anderen maritimen Natura-2000-Habitaten.

Das dänische Seeterritorium umfasst rund 107.500 Quadratkilometer, von denen künftig rund 32.000 geschützt sein werden. Von denen werden rund 4.400 Quadratkilometer unter einen besonders strengen Schutz gestellt, damit ein totales Fischereiverbot gehandhabt werden kann.

Die Regierung verspricht sich von den Schutzmaßnahmen, dass sich die maritime Flora und Fauna nach jahrzehntelanger Misshandlung wieder erholen können.

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