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Neue Kulturvereinbarung für das Grenzland

Neue Kulturvereinbarung für das Grenzland

Neue Kulturvereinbarung für das Grenzland

Naomi Stieglmaier
Apenrade/Aabenraa
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Schulworkshops wie diesen gab es in den vergangenen Jahren oft. Foto: privat

Die neue Kulturvereinbarung konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte. Bis 2024 gilt es, diese umzusetzen.

Es gibt eine neue Kulturvereinbarung zwischen Dänemark und Deutschland. Diese gilt von 2021 bis 2024 und hat ein Budget von knapp 2,65 Millionen Euro. 

Der Fokus wird auf Kinder und Jugendlichen liegen, die durch Kunst, Kultur und Interessengemeinschaften zusammengebracht werden sollen. Trotzdem sollen auch Erwachsene eine wichtige Zielgruppe sein. Hauptthemen der Vereinbarung sind musikalische Talententwicklung, Vermittlung des kulturellen Erbes und Bewegung. 

Es wird zwei Handlungsfelder geben. Der „Raum für Gemeinschaft" soll Möglichkeiten für Treffen von Kindern und Jugendlichen aus dem Grenzland schaffen. Das geschieht im Rahmen von kulturellen Treffpunkten, Museen, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen. Musik und Bewegung werden besonders gefördert. Das zweite Handlungsfeld wird das „Gemeinsame Kulturerbe" sein. Wissen und Engagement in Geschichte und Kultur des Grenzlandes sollen dabei im Vordergrund stehen. 

 

 

Im Rahmen der vorherigen Kulturvereinbarung gab es Schulworkshops zum Thema Tanz. Foto: privat

Konkrete Projekte werden in der ersten Hälfte des Jahres 2021 festgelegt. „Wir nutzen das erste halbe Jahr, um Ideen von den sieben kommunalen Partnern zu sammeln und daraus eben die beiden Hauptprojekte zusammenzustricken", erzählt die Koordinatorin der Kulturvereinbarung, Annika Carstensen. Partner sind die Kommunen Hadersleben (Haderslev), Tondern (Tønder), Sonderburg (Sønderborg) und Apenrade, die Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg, die Stadt Flensburg, die Region Syddanmark, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie das dänische Kulturministerium.

 

 

Die Kulturvereinbarung soll das Erleben der besonderen Identität, die wir im Grenzland haben, stärken. 

Kjeld Thrane

Wichtig sei es, dass die Projekte für alle Partner relevant sind. Deshalb werden diese über einen langen Zeitraum vorbereitet. Dazu werden in den nächsten Wochen Kulturworkshops durchgeführt, an denen sich ausgewählte Kulturakteure, die Kulturverwaltung und die Kulturpolitik beteiligen können. Danach werden Ideen und Vorschläge gefiltert und bearbeitet. Im Bereich Musik gibt es schon einige Personen, die sich gern beteiligen möchten.

Diese Kulturvereinbarung ist schon die dritte seit dem Jahr 2013. „Durch die Kulturvereinbarung haben wir eine Plattform geschaffen, wo alle die Möglichkeit haben, strategisch zusammenzuarbeiten, damit sich Menschen mit und über die Kultur treffen können", sagt Carstensen. Das sei ein guter Faktor, um sich auszutauschen und sich kennenzulernen.

Diese Veranstaltung von „Singen ohne Grenzen" im Mai 2019 war gut besucht. Foto: Martin Ziemer

In den vergangenen Jahren gab es viele erfolgreiche, geförderte Projekte. Besonders gelungen fand Annika Carstensen das Projekt „Singen ohne Grenzen". Ziel des Projektes war, die Freude am Singen und das Sprach- und Kulturverständnis in der Grenzregion zu stärken. „Da haben wir eine tolle Kooperation mit den Musikschulen und auch mit dem Kindergarten- und Schulbereich. Ich denke, viele haben etwas davon mitgenommen", berichtet die Koordinatorin.

Trotz der Corona-Situation konnte vieles auch online gut umgesetzt werden. Laut Carstensen wurden tolle Formen gefunden, mit denen die Projekte dann trotzdem stattfinden konnten. Außerdem können einige Veranstaltungen dadurch noch etwas länger laufen, als sie es eigentlich getan hätten. Die neuen Projekte können hoffentlich wieder unter normalen Umständen stattfinden. 

„Die Kulturvereinbarung soll das Erleben der besonderen Identität, die wir im Grenzland haben, stärken. Wir Politiker reden viel über das, was lokal und regional passiert, und wie wir unsere Aufgaben lösen können. Aber wenn wir den Blick heben und über den Horizont schauen, dann können wir andere Möglichkeiten entdecken“, sagt Kjeld Thrane, Vorsitzender des Kulturausschusses Sønderjylland-Schleswig, über die neue Vereinbarung. 

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