Deutsch-Dänisch

Deutsche Sprache: Mit einem Schmunzeln Interesse wecken

Deutsche Sprache: Mit einem Schmunzeln Interesse wecken

Deutsche Sprache: Mit einem Schmunzeln Interesse wecken

Frørup/Apenrade
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Ihre Liebe zur deutschen Sprache führte Stinna Krebs zu ihrem Beruf. Foto: Stinna Krebs

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Stinna Krebs ist, ohne Bezug zu den Minderheiten im Grenzland zu haben, begeistert von der deutschen Sprache und will mit ihrer Firma Haus Lingua diese Begeisterung auch in den dänischen Volksschulen wecken.

Der Slogan war ein Erfolg: „Deutsch ist sexy“ stand auf den ersten Stofftaschen, die Stinna Krebs drucken ließ. Die Nachfrage nach diesen Taschen war ihren Worten nach groß. So groß, dass sie nun ein Folgeprojekt gestartet hat, das Unternehmen und Schulen zusammenbringen soll. Ein erster Anfang ist laut Krebs gemacht.

Ihre Begeisterung für die Sprache hatte eine Deutschlehrerin in der Volksschule geweckt, die es verstand, die deutsche Sprache mit Spaß zu verbinden. Das erreichte die Lehrerin offenbar so gut, dass Stinna Dolmetscherin wurde und Haus Lingua gründete. Ihre Familie selbst hat keinen Bezug zu den Minderheiten im Grenzgebiet.

„Deutsch ist nicht die beliebteste Sprache in Dänemark“, sagt sie. Sie meint: „Dänen sagen, Deutsch sei nicht sexy.“ Dem musste Stinna Krebs widersprechen und erfand die Stofftasche mit Aufdruck, und jetzt sind Plakate und Unterrichtsmaterialien für Schulen hinzugekommen.
 

Zwölf Plakate hat Stinna Krebs zusammengestellt, die Schülerinnen und Schüler auf Deutsch aufmerksam machen sollen. Foto: Stinna Krebs

Sie möchte, dass Unternehmen ihr Schulpaket erwerben und es dann einer Schule zur Verfügung stellen. Mit den 20.000 Kronen, die die Union Bank aus Flensburg gab, können nun acht Schulen in Nordschleswig mit dem Paket ausgestattet werden, was die Dolmetscherin freut. 220 Schulen haben ihren Worten nach Interesse an den Schulpaketen. Ein Teil des Verkaufspreises verwende sie dafür, Kindern Deutschunterricht in Bayern zu ermöglichen, so Krebs. Dort hat sie selbst ihre Kenntnisse vertieft.

Dänische Unternehmen suchen Mitarbeitende, die Deutsch sprechen, werden aber weniger fündig, als sie es wünschen.

Die unteren Klassen der Volksschule, so die Auffassung von Stinna Krebs, seien aber nicht der Ort, um auf spätere gute Jobchancen in Handel und Gewerbe hinzuweisen, die diejenigen eventuell haben, die sich entschließen, Deutsch zu lernen.

Plakate gegen Sprachlangweile

Stinna Krebs will das Interesse unter anderem mit zwölf Plakaten lösen, die deutsche Wörter auf eine witzige Art und Weise erklären. Ihr kommt es auf die Sichtbarkeit der Sprache an.

„Viele Kinder hören Deutsch nicht mehr, sie sehen Deutsch nicht mehr, Deutsch ist weg, aus der Öffentlichkeit verschwunden“, so die Dolmetscherin, obwohl die Däninnen und Dänen Deutschland mögen, vor allem die Hauptstadt ist beliebt. Die Plakate sollen den Schülerinnen und Schülern ihrer Vorstellung nach ein Lächeln ins Gesicht zaubern.  Und dabei helfen, die Einstellung zur deutschen Sprache zu ändern.

Mit Spaß zum Erfolg

Adeline Raahauge Muntenjon, Leiterin des Projekts Grenzgenial, das den Deutschunterricht in den dänischen Grundschulen fördert, unterstreicht, wie wichtig es ist, den Kindern den Spaß am Deutschlernen zu vermitteln.  Und zu dem gehört auch, beide Sprachen, Deutsch und Dänisch, nicht streng zu trennen. „Das Gehirn will verknüpfen, es will Zusammenhänge herstellen", so Adeline Raahauge Muntenjon. Und so sollte zumindest im Lernprozess ein gewisser Mix erlaubt sein. „Wir sehen, dass die Schülerinnen und Schüler das später gut trennen können, wenn es darauf ankommt.“

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