Grenzland

Pendlerberatung soll Arbeit in Fehmarn-Belt-Region ausweiten

Pendlerberatung soll Arbeit in Fehmarn-Belt-Region ausweiten

Pendlerberatung soll Arbeit in Fehmarn-Belt-Region ausweiten

Fehmarn/Pattburg
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Der Fehmarn-Belt-Tunnel soll 2029 fertiggestellt werden. Foto: Visualisierung DB Netz

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In zehn Minuten mit dem Auto von Puttgarden nach Rødby: Kiel rechnet mit einem neuen Grenzland zwischen Fehmarn und Lolland-Falster. Das Land Schleswig-Holstein will dem Infocenter des Regionskontors in Pattburg deshalb 150.000 Euro geben, um sich auch nach Osten zu orientieren.

Hinweis: Dieser Artikel wurde am Dienstag, 7. März, um 8.50 Uhr um Antworten von Peter Hansen, Leiter des Regionskontors, ergänzt.  

Rund 12.000 Menschen wohnen in Deutschland und pendeln zum Arbeiten über die Grenze nach Dänemark. Dieses Lebensmodell wirft besondere Fragen auf – etwa zu Steuern oder Sozialleistungen. Antworten gibt die grenzübergreifende Beratung für Pendelnde des Regionskontors und Infocenters der Region Sønderjylland-Schleswig in Pattburg (Padborg). 

Doch schon bald wird diese Region nicht mehr die einzige sein, in der viele Grenzpendelnde mal eben „rüberfahren“. Denn auf Fehmarn und Lolland rollen bereits die Bagger, die am Fehmarnbelttunnel arbeiten. Dieser wird die beiden Inseln zu einer Region mit einem neuen gemeinsamen Arbeitsmarkt verbinden. Die Fertigstellung des Tunnels ist für 2029 geplant.

In Pattburg arbeiten erfahrene Menschen, die die Herausforderungen für grenzpendelnde Menschen kennen und bei der Entwicklung von Lösungen unterstützen. Dieses Know-how benötigen wir zur Entwicklung der Fehmarnbeltregion als deutsch-dänische Grenzregion.

Werner Schwarz, Europaminister in Schleswig-Holstein
Werner Schwarz ist Minister für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein. Foto: Frank Peter/Land SH

Expertise aus Pattburg gefragt

Nun soll das Regionskontor in Pattburg (Padborg) seine Expertise und Erfahrung zukünftig auch verstärkt in den Aufbau eines gemeinsamen Arbeitsmarktes in der Fehmarnbeltregion einbringen, wie das Land Schleswig-Holstein am Montag mitteilt. 

„In Pattburg arbeiten erfahrene Menschen, die die Herausforderungen für grenzpendelnde Menschen kennen und bei der Entwicklung von Lösungen unterstützen. Dieses Know-how benötigen wir zur Entwicklung der Fehmarnbeltregion als deutsch-dänische Grenzregion“, sagt der Europaminister des Landes, Werner Schwarz. 

Dazu gibt es bereits ein Projekt, das den Namen „Ausweitung der Grenzpendlerberatung auf ganz Schleswig-Holstein“ trägt. Am Montag überreichte der Minister in Pattburg einen Förderbescheid in Höhe von 150.000 Euro (rund 1,1 Millionen Kronen) an Walter Behrens, den Vorsitzenden der Region Sønderjylland-Schleswig. Das Geld dient der Fortführung dieses Projektes.

Förderung seit 2020

Peter Hansen, Leiter des Regionskontors, erklärt, dass es bei der Förderung nicht ausschließlich um die Zukunft der Fehmarnbeltregion geht. „Es geht um die Sicherung und den Ausbau der Grenzpendlerberatung – auch und für ganz Schleswig-Holstein und daher auch die Fehmarnbeltregion.“ Außerdem gehe es bei der Beratung nicht nur um die künftigen Entwicklungen, sondern um alle Pendelnden, „auch die, die schon seit vielen Jahren mit der Fähre fahren“.

Peter Hansen, Leiter des Infocenters und des Regionskontors Foto: Dirk Thöming

Bereits seit 2020 erhalte das Regionskontor eine Förderung des Landes Schleswig-Holstein. Sie habe ermöglicht, dass die Beratung zwei neue Mitarbeitende einstellen und auch technisch aufrüsten konnte. Da der Bedarf dauerhaft sei, gebe es jährlich eine Projektförderung, die vom Haushaltsbeschluss des Landes abhängig ist. Hansen hoffe also, dass es bei der jährlichen Förderung bleibt. 

Nach der Fertigstellung der festen Fehmarnbeltquerung rechnet das Land Schleswig-Holstein mit einem steigenden Aufkommen von Grenzpendelnden in der Fehmarnbeltregion, denn die Fahrtzeit zwischen Puttgarden und Rødby wird sich dank des Tunnels auf knapp zehn Minuten verkürzen. 

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