Wie der Verband der dänischen Kommunen, Kommunernes Landsforening, kurz KL, mitteilt, ist es IT-Kriminellen gelungen, öffentlich zugängliche Computer in dänischen Bibliotheken zu hacken und CPR-Nummern zu stehlen – unter anderem von Gästen der Bibliothek, die die Computer nutzten. KL schließt nicht aus, dass weitere Daten gestohlen wurden und spricht von einem organisierten Angriff.

Nach Aussage der Büchereidirektorin Claudia Knauer sind die deutschen Bibliotheken in Nordschleswig bislang nicht betroffen. Sie verfolge die Sache aufmerksam, es habe aber keinerlei Rückmeldungen in dieser Sache gegeben, so Knauer. Sie unterstrich gegenüber dem „Nordschleswiger“, die deutschen Büchereien würden ein besonderes Augenmerk auf IT-Sicherheit legen.

Unklarer Umfang

Noch ist anscheinend offen, wie viele CPR-Nummern gestohlen wurden, und zu welchen weiteren persönlichen Daten die Täter Zugang hatten.

Die Polizei geht der Sache nach und steht in Kontakt mit Nets, letztere Behörde sperrt die Konten der betroffenen Bürger. Letztere wird Nets kontaktieren. Bürger, die den Verdacht hegen, dass mit ihren Daten Missbrauch betrieben wurde, werden gebeten, Nets zu kontaktieren.

KL-Direktor Christian Harsløf ist der Ansicht, dass trotz des Datenklaus Bürger weiterhin von öffentlich zugängigen Computern NemID nutzen können, auch wenn ein Hackerangriff nie ganz auszuschließen sei. Es sei wichtig den Bürgern, vor allem älteren Bürgern, den Zugang zu Computern beispielsweise in Bibliotheken zu ermöglichen. KL fordert diejenigen auf, die öffentlich zugängliche Computer genutzt haben, ihre bisherigen Passwörter zu ändern.

Es ist das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen, dass Hacker dänische CPR-Nummern gestohlen haben. Am 31. August verschafften sich Kriminelle Zugang zum IT-System der Universität Aalborg und raubten Personendaten von Mitarbeitern und ehemaligen Mitarbeitern sowie Passwörter von Studierenden.