Lokale Wirtschaft

Weniger Pleiten im Corona-Jahr

Weniger Pleiten im Corona-Jahr

Weniger Pleiten im Corona-Jahr

Apenrade/Aabenraa
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Der Frisörsalon in der Rådhusgade ist schon nach dem ersten Shutdown Konkus gegangen. Foto: Jan Peters

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Trotz der eigentlich positiven Entwicklung sieht die Business-Aabenraa-Direktorin jedoch in diesem Jahr wieder mehr Konkurse voraus. Es komme letztlich jedoch auch darauf an, wie sich die Bürger in den kommenden Monaten verhalten, warnt sie.

Im vergangenen Corona-Jahr gab es vergleichsweise wenige Konkurse in der Kommune Apenrade. Ein Blick auf die Internetseite konkurser.dk zeigt, dass die Zahl der Unternehmen in der Kommune Apenrade, die Insolvenz anmelden mussten, rückläufig ist. Stark rückläufig sogar.

Von März 2020 bis Februar 2021 mussten 17 Geschäftsleute den schweren Gang zum Konkursverwalter machen. Im Zeitraum vom März 2019 bis Februar 2020 waren es jedoch 24 Geschäfte, die den Schlüssel umdrehen mussten. Und von März 2018 bis Februar 2019 waren es sogar 42 Geschäftsleute, die dieses Schicksal ereilte.

Doch die Zahlen zeigen nicht die ganze Wahrheit, wie Business-Aabenraa-Direktorin Helle Malene Kjølsen Olsen sagt.

Ich denke, wir werden eine höhere Zahl Konkurse zu erwarten haben.

Business-Aabenraa-Direktorin Helle Malene Kjølsen Olsen

Dunkelziffer

„2020 ist aus wirtschaftlicher Sicht ein merkwürdiges Jahr. Wir sehen zwar weniger Geschäfte, die Konkurs haben anmelden müssen, doch unter anderem durch staatliche Hilfspakete und Steuererleichterungen für die Geschäftsleute entsteht ein falsches Bild, denn durch die Hilfen werden einige Läden künstlich am Leben gehalten“, erklärt sie.

Das Modegeschäft „Look De Luxe“ ist mit „Happy Hunting“ fusioniert. Foto: Jan Peters

„Diejenigen, die schon vor den beiden Shutdowns in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gesteckt und keine Rücklagen gebildet haben, werden es nach der Öffnung umso schwerer haben zu überleben. Ich denke, wir werden eine höhere Zahl Konkurse zu erwarten haben“, sagt sie.

Wenn die Geschäfte wieder ohne Restriktionen öffnen  und wir wieder zu einem ,normalen‘ Leben zurückkehren können, dann hängt es davon ab, wo wir einkaufen werden.

Business-Aabenraa-Direktorin Helle Malene Kjølsen Olsen

Doch wie viele letztendlich tatsächlich pleitegehen, hänge auch von uns selbst ab, erklärt die eindringlich und vertieft ihre Meinung: „Wenn die Geschäfte wieder ohne Restriktionen öffnen und wir wieder zu einem ,normalen‘ Leben zurückkehren können, dann hängt es davon ab, wo wir einkaufen werden.

Gehen wir in die lokalen Geschäfte und nutzen die Angebote vor Ort, dann zeigen wir uns mitverantwortlich für die Entwicklung in der Kommune Apenrade. Es sind schließlich unsere Nachbarn und sogar Freunde, denen wir mit unserem Handeln die Zukunft und auch Arbeitsplätze sichern können“, so ihr Aufruf an das Leben nach Corona.

Gespannt auf die Nach-Corona-Zeit

Besonders vom Konkurs betroffen sein würden Betriebe, die ihr Geschäftsmodell nicht an die neuen Umstände angepasst hätten, und diejenigen, die sich finanziell nicht oder noch nicht abgesichert hätten, erklärt die Direktorin. „Jene, die sich auf Onlinehandel und Außer-Haus-Angebote eingestellt haben, werden im Vorteil sein gegenüber anderen“, sagt Helle Malene Kjølsen Olsen.

Sie sei nun gespannt, was passiert, wenn der Alltag wieder Einzug hält und wie die Apenrader sich verhalten werden, die sich in den vergangenen Monaten doch sehr solidarisch gegenüber den lokalen Geschäftsleuten gezeigt hätten.

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