Schleswigsche Partei

Weit weg und doch dicht dran

Weit weg und doch dicht dran

Weit weg und doch dicht dran

Apenrade/Aabenraa
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Schulleiter Jens Boddum zeigte dem SP-Stadtratsabgeordneten Erwin Andresen seine Schule – in ihrem Schlepptau Lene Neumann Jepsen mit Kamera und Mikro. Foto: Karin Riggelsen

Die SP Apenrade kann ihren virtuellen Besuch in der neuen Sonderschule in Krusau als vollen Erfolg verbuchen. Selten konnten die interessanten Informationen so geballt und hautnah präsentiert werden.

Parteisekretärin Ruth Candussi von der Schleswigschen Partei (SP) ist selbst ein wenig überrascht: Der virtuelle Besuch der SP Apenrade in der neuen Fjordskole in Krusau (Kruså) lief nicht nur „viel besser als gedacht; es war sogar eine richtig gute, weil ergiebige Veranstaltung“, freut sie sich.

Zum ersten Mal hatte die SP am Dienstagabend zu einer Betriebsbesichtigung am Computer eingeladen. Dieses Konzept hat sich schon bei seiner Premiere bewährt und erhielt im Anschluss ganz viel Lob von den Teilnehmern. „Es wird ganz bestimmt mehr Veranstaltungen dieser Art geben!“, kündigt Ruth Candussi an.

Bei Führungen mit größeren Gruppen geht viel Zeit verloren, um die Leute durch die Gebäude zu lotsen. Schwierig ist es häufig auch für den Referenten, alle Besucher zu erreichen.

Interessierte aus ganz Nordschleswig hatten sich über ihre Computer zu Hause an den virtuellen Besuch angekoppelt. Foto: Karin Riggelsen

Dank an das „kongeniale Trio“

Bei dem virtuellen Besuch in der Fjordskole war außer Schulleiter Jens Boddum und SP-Kommunalratsvertreter Erwin Andresen nur noch Lene Neumann Jepsen zugegen. Die Kommunikationskonsulentin des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) war Kamerafrau, Chatkoordinatorin und Moderatorin in einer Person.

„Ich denke, dass es zum großen Teil auch an diesem kongenialen Trio lag, dass die Veranstaltung so gut gelang“, betont Parteisekretärin Candussi. Auf diese Weise waren alle Teilnehmer an ihren Computern hautnah dabei.

Alternative fürs Wahljahr

Sie sieht nach den Erfahrungen vom Dienstagabend auch nicht mehr so schwarz für die gesamte politische Diskussion, die einem Wahljahr üblicherweise erst die Würze gibt, und die bei einem coronabedingten Shutdown allerdings auf der Strecke zu bleiben drohte. Es wird im Parteibüro deshalb schon an coronakonformen Alternativen gebastelt.  

Inzwischen kann sich Ruth Candussi auch vorstellen, den politischen Frühschoppen virtuell stattfinden zu lassen, ohne auf das gemeinsame Bier verzichten zu müssen. Das sei schließlich nur ein Vertriebsproblem, meint sie augenzwinkernd.

Das soziale Miteinander leidet

„Wir haben mit der virtuellen Besichtigung der Fjordskole auch Mitglieder erreicht, die sonst nicht teilnehmen, weil sie eine längere Anfahrt haben oder weil sie mit Familie und Beruf schon sehr eingespannt sind“, beschreibt sie einen der Vorteile dieser Art der Begegnung.

„Der soziale Aspekt bleibt jedoch – zugegeben – bei diesem Format ein wenig auf der Strecke. Normalerweise besteht bei unseren Veranstaltungen die Möglichkeit für einen gemütlichen Schnack bei einer Tasse Kaffee oder einem Schluck Bier. Das geht natürlich einer virtuellen Veranstaltung ab, obwohl wir im Anschluss auch noch ein wenig über die Fjordskole und die Ausführungen des Schulleiters diskutierten“, wie die Parteisekretärin unterstreicht, wohl wissend, dass sich hier nicht alle zu Wort meldeten und auch anders diskutiert wird als bei physischen Sitzungen.

„Die ganze Corona-Zeit hat aber gezeigt, dass die virtuellen Sitzungen auch ihre Vorteile haben, wenn es darum geht, Informationen weiterzugeben und Entscheidungen zu fällen. Online-Sitzungen sind häufig effizienter“, ist zumindest ihr Eindruck.

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