„Nein, nein, wir löschen keine Dörfer aus“, beruhigt Dorthe Larsen, Abteilungsleiterin in der dänischen statistischen Behörde Danmarks Statistik, „wenn aber ein Ort unter eine Bevölkerungszahl von 200 rutscht, wird er nicht mehr als selbstständig geführt, und die Bürger werden in der Sammelrubrik ländliches Siedlungsgebiet eingetragen.“

So erläutert Dorthe Larsen die statistischen Informationen über die Einwohnerzahlen in den Ortschaften in der Kommune Apenrade. Während 2010 noch 208 Bürger in Behrendorf gezählt werden konnten, sind zehn Jahre später 2019, keine Einwohner registriert. Die runde Null hinter dem Ortsnamen „Bjerndrup“ löst zumindest Sorge aus und ist Grund, doch einmal in das vermeintlich tote Dorf zu fahren.

Behrendorf ist alles andere als tot.

Es „brummt“ in Behrendorf

„Also in diesen Tagen sind wir rund 500 Einwohner“, stellt Severin Sivesgaard fest und verweist auf das große internationale Nimbus-Treffen, das derzeit im Ort stattfindet.

„Im Dorf brummen die Motorräder, und wir hatten am Wochenende ein Ringreiten“, kann der engagierte Dorfbewohner berichten und fährt fort, dass in den vergangenen Jahren einige junge Leute zugezogen sind und dass in den vergangenen Monaten vier Häuser verkauft wurden.

„Positiv ist, dass nur zwei Häuser leer stehen. Trotz der Abwanderung geht das Leben weiter“, bilanziert Sivesgaard, der den Häuserbestand auf rund 60 Einheiten schätzt.

Steigende Einwohnerzahlen

Dass Behrendorf ausgelöscht sein sollte, davon weiß Verwaltungsdirektor Stig Isaksen von der Kommune Apenrade auch nichts. Er vermutet richtig, dass dies lediglich eine statistische Erscheinung widerspiegelt. „In den vergangenen zwei bis drei Jahren ist die Gesamteinwohnerzahl wieder gestiegen“, erklärt Isaksen. „Die Kommune arbeitet intensiv daran, diesen leichten Anstieg zu sichern.“

Aus der vorliegenden Erhebung wird die Gesamteinwohnerzahl der Kommune Apenrade mit 59.035 Bürger angegeben, ein Rückgang um 943 Personen im Vergleich zu 2010, wo 59.978 Menschen ihre Adresse in der Kommune hatten.

Dorfgemeinschaft hält zusammen

Eine weitere treibende Kraft im Dorfleben Behrendorfs ist der Vorsitzende des Entwicklungsrates, Ingolf Jørgensen, der das Klassikertreffen zum Anlass nimmt, um auf die enge Zusammenarbeit zwischen den dorfansässigen Vereinen und ihren Nachbarn hinzuweisen.

„Wir haben von ihnen das große Festzelt, die Stühle und Tische sowie weitere Ausstattung geliehen“, listet er auf, „aber ohne den enormen Einsatz von rund 75 Freiwilligen können wir die Aufgabe nicht bewältigen.“

Geld für einen Spielpark

Die lokale Unterstützung für das Treffen sollte gerne reichlich in der Kasse des Entwicklungsrates klingeln, denn vom Überschuss soll ein Spielpark gebaut werden; wieder eine Dorfinitiative, die Behrendorf attraktiv machen soll. „In Behrendorf haben wir zehn bis zwölf Vereine, sind also ein lebendiges Dorf“, schließt Jørgensen. Von einem Geisterdorf kann also keine Rede sein.