Keine Altersdiskrimierung

Studentenjob für 66-Jährige

Studentenjob für 66-Jährige

Studentenjob für 66-Jährige

Anke Haagensen/Kate Frank Pommer
Apenrade/Aabenraa
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Annette Schaumann ist neu im Mitarbeiterteam des NygadeHuset bei den kreativen Familiensonntagen. Foto: Kate Frank Pommer

Dänemarks vermutlich älteste „Studentenhelferin“ jobbt im Apenrader NygadeHuset.

Als das Apenrader Aktivitäts- und Veranstaltungshaus „NygadeHuset“ kürzlich einen Studentenmitarbeiter suchte, der bei den kreativen Familiensonntagen hilft, erwartete die Leitung des Hauses nicht unbedingt, die Bewerbung einer 66-Jährigen zu erhalten. Womöglich überraschte Annette Schaumann sich mit ihrer Bewerbung auch selbst. Zumindest hatte sie nicht erwartet, dass ihr die Arbeit fehlen würde, nachdem sie vor rund anderthalb Jahren ein aktives Erwerbsleben mit dem Rentnerdasein eintauschte.

„Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, wieder zu arbeiten, und eigentlich habe ich auch reichlich zu tun“, sagt die 66-Jährige. Dass sie sich dennoch für die Stelle beworben hat, liegt vor allem an dem NygadeHuset und dessen Konzept. Hinzu kommt, dass Annette Schaumann bei der ausgeschriebenen Stelle ihre fachlichen Kompetenzen gut einbringen kann. 

Ausgebildete Erzieherin

Sie ist ausgebildete Erzieherin und hat jahrzehntelang in ihrem Job gearbeitet – in verschiedenen Einrichtungen in unterschiedlichen Positionen. „Das NygadeHuset ist ein Haus voller Wärme, aber nicht verpflichtender Gemeinschaft mit fachlich tüchtigen Mitarbeitern. Ich wollte gern Teil dieser Gemeinschaft sein und mich davon inspirieren lassen“, begründet Annette Schaumann ihre Entscheidung.

Dass sie keine Studierende ist, hat die Leitung nicht so eng gesehen. Wichtig war, dass die passende Person gefunden wurde mit kreativen Ideen und fachlichen Kompetenzen. Sie sollte ins Team passen. Das Alter war kein Kriterium.

Aktives Rentnerdasein

Sie hat sich in den vergangenen anderthalb Jahren keinesfalls gelangweilt. Ihr Rentnerdasein wurde bislang mit viel Sport, Yoga, der Teilnahme an Lesekreisen und nicht zuletzt durch ihre vier Enkelkinder mit Aktivität gefüllt.

Künftig wird sie sonntags von 10 bis 14 Uhr bei den kreativen Familiensonntagen im Einsatz sein, die das Winterhalbjahr über fast jeden Sonntag dort abgehalten werden. Am kommenden Sonntag, 22. September, sind die Glas- und die Keramikwerkstätten geöffnet. Darüber hinaus können die Familien in der Indianerwerkstatt eigene Traumfänger basteln.

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