Deutsche Minderheit
Sozialdienst sucht Gastfamilien für Jugendliche im Internat
Sozialdienst sucht Gastfamilien für Jugendliche im Internat
Sozialdienst sucht Gastfamilien für Jugendliche im Internat
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Wer möchte jungen Menschen in Nordschleswig fernab der Heimat ein familiäres Umfeld bieten? Der Sozialdienst setzt auf eine individuelle und unbürokratische Umsetzung.
Der Sozialdienst Nordschleswig hat ein neues Projekt für Schülerinnen und Schüler eingefädelt, die während ihrer Ausbildung am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig fernab ihrer Heimat im Internat der Bildungsstätte in Apenrade wohnen.
Daher sucht der Verband Familien, die Lust auf eine neue Bekanntschaft haben und ihr Haus für einen jungen Menschen öffnen wollen.
Abwechslung angestrebt
An den Vorstoß wird die Erwartung geknüpft, dass Gastfamilien mit neuen Eindrücken und Freundschaften etwas Abwechslung in das Leben der Jugendlichen bringen, indem sie nicht jedes Wochenende im Internat verbringen müssen.
Die Idee dazu hatte Familienberaterin Tina Hansen. Sie hat als Kontaktperson des Sozialdienstes die Bildungsstätte unter ihren Fittichen.
Ich habe mir überlegt, dass man etwas mit einem familiären Bezug machen könnte.
Tina Hansen, Familienberaterin
Mit Rektor Jens Mittag hat die Familienberaterin darüber gesprochen, dass nach den Herbstferien, wenn sich die Spannung der ersten Tage etwas gelegt hat, bei manchen das Heimweh anklopft.
„Es gibt manchmal an den Wochenenden die Möglichkeit für gemeinsame Aktivitäten auf dem Knivsberg. Ich habe mir aber überlegt, dass man etwas mit einem familiären Bezug machen könnte“, erläutert Tina Hansen.
Familiäre Kontakte in Nordschleswig
Damit hätten die Schülerinnen und Schüler fern von ihrem Zuhause eine „Familie“ in der Umgebung. Mit den Gastfamilien eröffne sich die Möglichkeit, dass den jungen Menschen die Kultur in der deutschen Minderheit in Dänemark nähergebracht wird.
An die Kontakte wird auch die Hoffnung geknüpft, dass die Schülerinnen und Schüler dazu inspiriert werden, in Dänemark eine Ausbildung zu beginnen und vielleicht auch hierzulande eine berufliche Zukunft sehen.
Individuell und unkompliziert
Bestimmte Kriterien an die Gastfamilien gibt es nicht. „Wir müssen schauen, wie es ankommt und welche individuellen Interessen es gibt. Wir sind breit aufgestellt, wenn jemand Interesse hat. Der Kontakt kann schnell und unbürokratisch auf die Beine gestellt werden“, sagt Tina Hansen.
Angedacht ist auch, dass die Jugendlichen beispielsweise in den Gastfamilien übernachten. „Ich denke da an zum Beispiel an kürzere Perioden mit Feiertagen“, erläutert Tina Hansen.
Feiertage in familiärer Runde
Es wäre schön, wenn es in der Gastfamilie auch Jugendliche geben würde. „Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Gastfamilie zum Beispiel am Geburtstag des Jugendlichen da ist, wenn die Eltern wegen des Abstandes nicht kommen können“, erläutert die Familienberaterin.